Schneefall bringt Winterspaß. Aber bei dem ganzen Vergnügen muss man darauf achten, dass Kinder beim Schlittenfahren stets einen Helm tragen. Was einige übertrieben finden könnten, hat triftige Gründe.
Dieses Jahr hatten wir schon richtiges Glück mit dem Winter gehabt. Während wir uns dieser Tage mit milden Temperaturen anfreunden müssen, konnten wir am Ende des Novembers schon echte Winterluft schnuppern. In ganz Deutschland war Schnee gefallen – und wer hatte das schon kommen sehen? Sogar in den Städten, in denen aus Schnee im Handumdrehen Matsch wird, konnte man rodeln gehen. Aber gerade Kinder sollten aufpassen. Ein Test zeigt jetzt, dass Schlittenfahren ohne Helm wirklich gefährlich ist.
Kinder besonders gefährdet
Man hört schon einige Leser sagen: “Das haben wir früher auch nicht gemacht.” Das mag sein. Aber sich gegen die neuen Erkenntnisse des ADAC – so zum Beispiel auch beim Autofahren, wenn Schnee liegt – zu sträuben, ist nicht nur ignorant, sondern hochgradig waghalsig. Vor allem, wenn es um die Kinder geht, gilt nun einmal oberste Vorsicht. Sie sind noch viel instabiler und unkoordinierter als erwachsene Personen. Daher zeigt das Ergebnis des aktuellen ADAC-Crashtests, dass Kinder nur mit Helm Schlittenfahren sollten. Beim Rodeln erreichen nämlich auch die Kleinen schnell Geschwindigkeiten über 25 km/h. Im Falle eines unbehelmten Aufpralls sind schwere Kopfverletzungen dabei die fast notwendige Folge.
Bei dem Test ließ man einen 1,75 Meter großen Dummy mit einem Schlitten gegen eine Barriere aus Holz fahren. Zwar sind Kinder noch ein bisschen kleiner, aber das Ergebnis lässt einen dennoch aufhorchen. Ohne Helm liegt die Wahrscheinlichkeit einer schweren Kopfverletzung bei sage und schreibe 90 Prozent. Trüge der Dummy einen Helm, sind es gerade einmal 10 Prozent. Zur Erinnerung: Zu einer “schweren” Kopfverletzung zählen Schädelbrüche, intrakranielle Blutungen, Gehirnerschütterungen sowie sämtliche Verletzungen, die das Gehirn betreffen. Diese bergen meist auch eine Lebensgefahr!
Schlittenfahren nur mit Helm
Die Auswirkungen eines direkten Aufpralls bei 25 km/h lassen sich folgendermaßen vergleichen. Sie entsprechen in etwa der Intensität eines Unfalls bei 50 km/h im Auto. Und wenn man dann beim Frontalaufprall mit dem Kopf unmittelbar aufs Lenkrad schlägt. Die Empfehlung, einen Helm beim Schlittenfahren zu tragen, richtet der ADAC im Übrigen an alle, egal ob groß oder klein. Dennoch gilt unsere Vorsicht selbstverständlich im höchsten Maße den Kindern. Wer ihnen etwas Gutes tun will, sorgt vor dem Rodel-Winterspaß für eine ausreichende und sicher schützende Ausrüstung. Und unbesorgt macht das Schlittenfahren dann auch gleich doppelt so viel Spaß.