Nach 120 Jahren: Nächste deutsche Traditionsbrauerei ist insolvent

Die Kupferkessel im Inneren einer Bierbrauerei
Symbolbild © istockphoto/hierderfotografgenannt

Die Inflation hat viele Unternehmen in Deutschland fest im Griff und insbesondere kleinere Betriebe leiden. Nun ist die nächste deutsche Traditionsbrauerei insolvent.

Bereits vor Pandemiezeiten und dem Ausbruch des Ukraine-Krieges, hatten es kleine deutsche Brauereien gegenüber großen Konzernen wie Krombacher oder der Paulaner Brauerei Gruppe nicht einfach. Nun ist die nächste deutsche Traditionsbrauerei insolvent und muss die Reißleine ziehen. Nach über 120 Jahren ist jetzt Schluss mit dem Brauen von Bier.

Das aus einer hundertjährigen Tradition

Die Rede ist von der Memminger Brauerei in Bayern. Diese alte deutsche Traditionsbrauerei hat eine über hundertjährige Geschichte und produziert neben dem beliebten „Memminger Bier“ auch das „Alpkönig Bier“ sowie alkoholfreie Getränke unter der Marke „Libella“. Betroffen von der Insolvenzmeldung ist dabei nicht nur die Brauerei allein, sondern auch die Tochtergesellschaften, welche bis dato für Transport und Logistik zuständig waren.

Das die Traditionsbrauerei insolvent ist, soll allerdings keine Auswirkungen auf die knapp 55 angestellten Mitarbeiter haben. Diese sollen – nach eigenen Aussagen des Unternehmens – auch weiterhin in dem Unternehmen arbeiten können. Das Ziel der Brauerei ist es, sich umfassend zu sanieren und wieder neu aufzustellen.

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Fehlende staatliche Hilfen

Als Grund für die angemeldete Insolvenz wurden die steigenden Energiekosten während der Ukraine-Krise angegeben, aber auch die Coronapandemie. Im Mai des Jahres 2022 habe das Unternehmen einen Antrag auf Coronahilfen gestellt. Doch die etwa 500.000 Euro sind scheinbar bis heute nicht in dem Unternehmen angekommen zu sein.

Traditionsbrauerei will weiterkämpfen

Obwohl die Traditionsbrauerei insolvent ist, soll sich auch für die Kundschaft nichts ändern. Alle Getränke und Biere werden weiterhin im Verkauf erhältlich sein und auch Gaststätten, Kneipen und Restaurants werden beliefert. Da das Insolvenzverfahren vor dem Gericht in Eigenverwaltung genehmigt wurde, ist es das Ziel der Geschäftsführer den Betrieb auch weiterhin zu führen. Ihr Ziel ist es, für das Traditionsunternehmen zu kämpfen und auch in Zukunft das beliebte Bier brauen zu dürfen.