Neue Regelung gilt ab Juli für alle Flaschen in Supermärkten

In einem üblichen Supermarkt sind in einem Regal viele Flaschen Wasser, Plastikflaschen und Glasflaschen sortiert und geordnet nebeneinander aufgereiht und ordentlich in einer Linie sortiert.
Symbolbild © istockphoto/danielvfung

Einkaufen muss jeder von uns. Manchmal wird der Vorgang durch gewisse Gesetze und Regeln komplizierter gemacht, als es sein muss. Ab Juli gibt es eine neue Regelung für alle Flaschen in den Supermärkten.

Wir alle kaufen Flaschen voller Wasser, Softdrinks oder Alkohol im Discounter oder Supermarkt. Manche werden weggeworfen, andere als Pfand wieder zurückgegeben. Nun kommt ab Juli eine neue Regelung für alle Flaschen in Supermärkten, die diese Vorgänge etwas aufwirbeln dürfte.

Die Problematik und ihre Lösung hinter den Flaschendeckeln

Bald verändern sich unsere Flaschendeckel gravierend, aber mit einem guten Sinn und Zweck dahinter. Diese sogenannten „Tethered Caps“ – auf Deutsch „verbundene Deckel“ – mögen auf den ersten Blick wie eine Einschränkung der Benutzerfreundlichkeit erscheinen, sind jedoch ein wichtiger Schritt zum Schutz der Natur. Die Initiative zielt darauf ab, die Umweltverschmutzung durch lose Flaschendeckel zu reduzieren, die oft achtlos weggeworfen werden und in großen Mengen in der Natur landen. Lose Flaschendeckel stellen damit ein ernsthaftes Umweltproblem dar. Untersuchungen haben gezeigt, dass an Stränden der Nordsee mehr als 40 Flaschendeckel pro hundert Meter Strand auftauchen.

Diese kleinen Plastikteile sind dabei beileibe nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern schädigen auch die Tierwelt. Vögel und Meereslebewesen verwechseln sie oft mit Nahrung, was zu Verletzungen oder sogar zum Tod führen kann. Die Einführung der „Tethered Caps“ ist also eine direkte und dringend benötigte Antwort auf dieses Problem. Die Deckel bleiben auf diesem Weg an der Flasche befestigt und können nicht mehr so leicht in die Umwelt gelangen. Diese Veränderung ist aber nicht nur eine freiwillige Maßnahme einzelner Unternehmen. Durch eine EU-Verordnung wird sie von ganz oben verpflichtend gemacht. Ab Mitte 2024 müssen alle Einweggetränkeverpackungen aus Kunststoff mit einem Fassungsvermögen von bis zu drei Litern mit diesen neuen Deckeln ausgestattet sein.

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Umsetzung und Reaktionen der Hersteller

Einige Hersteller haben bereits auf die neue Vorschrift reagiert und ihre Produkte umgestellt. Auf einigen Flaschen findet man nun Aufschriften wie „Lass mich dran“, die die Verbraucher darauf hinweisen sollen, dass der Deckel fest mit der Flasche verbunden ist und aus Umweltgründen nicht entfernt werden sollte. Diese Kennzeichnungen helfen dabei, die Akzeptanz und das Verständnis für die neue Regelung zu erhöhen.

Die Einführung der „Tethered Caps“ ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Verpackungsindustrie. Sie zeigt, dass auch kleine Veränderungen in der Produktgestaltung große Auswirkungen auf den Umweltschutz haben können. Es bleibt zu hoffen, dass diese Maßnahme langfristig dazu beiträgt, die Menge an Plastikmüll in der Natur zu reduzieren. Die Verbraucher werden dazu angehalten, sich an die neue Handhabung zu gewöhnen und den positiven Beitrag dieser kleinen Veränderung zu erkennen.