Reißleine: Discounter ist der Kragen geplatzt – „Alle Filialen bald betroffen“

Vor einer geschlossenen Aldi-Filiale befindet sich ein großer Ansturm von Menschen, die darauf warten, dass die Filiale öffnet und sie reingehen können, um ihren Einkauf zu beginnen.
Symbolbild © imago/Stephan Görlich

Aldi ist jetzt der Kragen geplatzt – so kann es nicht mehr weitergehen. Diese Änderungen möchte man sofort umsetzen. Davon sind alle Filialen betroffen. Zwei Unternehmen gerieten schon im vergangenen Jahr negativ in die Schlagzeilen.

Nun ist Aldi der Kragen geplatzt. Aldi Süd beschloss, die Zusammenarbeit sofort zu beenden. Man möchte mit zwei polnischen Unternehmen nicht mehr zusammenarbeiten. Zu verheerend waren die Umstände, die zu dieser Entscheidung geführt haben. Hier sieht das Unternehmen aber auch eine eigene Verantwortung.

Aldi ist der Kragen geplatzt

So sei es zu einer Verletzung der umweltbezogenen und menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht gekommen. Hier habe man wiederholt schwere Verstöße feststellen müssen, heißt es von offizieller Seite. Deshalb ist Aldi nun der Kragen geplatzt und man hat sich zu diesem schweren Schritt entschlossen.

Diese Entscheidung wolle man nun mit aller Härte durchsetzen. Mit anderen Worten: Es werden keine Aufträge mehr an diese beiden Unternehmen vergeben. Aldi distanziert sich ab sofort von der Mazur-Gruppe. Bis jetzt habe man wohl noch Kooperationen und laufende Verträge mit den beiden Unternehmen dieser Gruppe aus Polen gehabt, aber damit sei nun endgültig Schluss. So könne es nicht weitergehen.

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Zweifelhafte Unternehmen aus Polen

Eigentlich war Mazur als Transportunternehmen bereits im vergangenen Jahr in den Medien aufgetaucht. Damals waren es über 100 Lkw-Fahrer, die auf sich aufmerksam machten. Diese streikten auf dem Rastplatz Gräfenhausen, weil sie einen Großteil ihrer Löhne noch nicht erhalten hatten. Dabei kam es zu unschönen Szenen. So fuhren einige Männer von Mazur zur Demonstration auf dem Rastplatz, um den Fahrern ihre Fahrzeuge wegzunehmen.

Das konnte damals nur durch einen Polizeieinsatz verhindert werden. Insofern ist es mehr als positiv zu bewerten, dass Aldi jetzt endlich der Kragen geplatzt ist und der Discounter die Kooperation mit der Mazur-Gruppe beendet hat. Schließlich sollte auch bis hin zu den Spediteuren und der Logistik auf faire und menschenwürdige Arbeitsbedingungen geachtet werden.