Ungenügend: Traditionelle Kakao-Marken schmieren im Test ab

Ein Glas mit Kakao und einen Strohhalm.
Symbolbild © istockphoto/bhofack2

Berühmtheit ist anscheinend nicht alles. Die bekanntesten Kakao-Marken fallen beim Öko-Test komplett durch. Sie bringen die mit Abstand schlechteste Note nach Hause. Woran das liegt, steht hier.

Ungenügend. Wer hätte gedacht, dass solch traditionelle Kakao-Marken ein derart schwaches Ergebnis einheimsen? Und was zeichnet ein gutes Schokoladen-Trink-Pulver eigentlich aus? Das Fazit des Öko-Tests liefert einige interessante, doch leider auch unappetitliche Erkenntnisse.

Kakao im Test

Es gibt nichts, was nicht getestet wird. Vergangene Woche erst konnte dieser billige Orangensaft den ersten Platz bei Stiftung Warentest belegen. Und passend zur gemütlichsten Zeit des Jahres ist Öko-Test die verschiedensten Sorten von Kakao durchgegangen. Denn eine heiße Schokolade und der Winter – passen einfach gut zusammen. Da möchte man logischerweise wissen, welche Schokolade man mit gutem Gewissen trinken darf. Das Resümee von Öko-Test ist allerdings alarmierend. Ausgerechnet die beiden berühmtesten Kakao-Marken schmieren dabei komplett ab. Nesquik und Kaba erzielen nur ein „Ungenügend“.

Beim großen Kakao-Vergleich von Öko-Test standen sich 15 Pulver für heiße Schokolade gegenüber, sechs davon trugen ein Bio-Siegel. Was auffällig ist: Das Marketing der Süßgetränke richtet sich primär an Kinder. Was aus wirtschaftlichen Gründen einleuchten mag, ist moralisch infrage zu stellen. Denn das Süße in dem Pulver macht die Menschen süchtig – allen voran Kinder. Und hier befinden wir uns auch am essentiellen Grund, warum sowohl Kaba als auch Nesquik beim Öko-Test versagen. Beide Produkte enthalten übermäßig viel Zucker. Was dem unaufgeklärten Verbraucher schmecken mag, ist extrem ungesund.

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Die berühmtesten Marken schmieren ab

Reiner Kakao beinhaltet nämlich eigentlich gar keinen Zucker. Ein wenig hinzuzufügen ist in Ordnung, aber in großen Mengen dient er vor allem dazu, das Produkt billig zu halten. Den Kunden an seinen Geschmacksrezeptoren zu packen und abhängig zu machen, ist dabei eine durchaus willkommene Folge. An den beiden berühmten Kakao-Marken kritisiert Öko-Test zudem die künstlich hinzugefügten Aromastoffe. Ein guter Kakao hat so etwas nicht nötig.

Bei Nesquik kommt nun noch etwas hinzu, das auf die Abkürzung MOSH hört. Diese vier Buchstaben bezeichnen Mineralölrückstände, die in dem Nestlé-Produkt im Übermaß gefunden wurden. In den meisten Fällen landen MOSH durch Maschinen-Schmiermittel in Lebensmitteln. Zum Verzehr sind sie aber absolut nicht geeignet. Da fragt man sich schon, wie man so etwas zum Verkauf anbieten kann. Vor allem die Tatsache, dass das Nesquik-Design direkt Kinder ansprechen soll, macht die Entlarvung von Öko-Test doppelt unappetitlich. Ein „Gut“ oder „Sehr gut“ konnte im Übrigen keine der getesteten Kakao-Marken erlangen. „Befriedigend“ sind aber wenigstens die Pulver von Rewe, Naturata und Bio-Zentrale.