Vor dem Wickeln: Eltern sollen ihr Baby nach Erlaubnis fragen

Ein Baby schaut eine Frau an.
Symbolbild © istockphoto/Daniel Besic

Im hektischen Alltag mit Nachwuchs muss es meist schnell gehen. Jetzt wird jedoch dazu geraten, dass Eltern ihre Babys vor dem Wickeln um Erlaubnis fragen.

Stillen, Füttern und die erste Kita: Besonders junge Eltern sind oft noch sehr verunsichert, wenn es um die richtige Erziehung und Handhabung ihres Neugeborenen geht. Externe Ratschläge in Foren oder im Bekanntenkreis sind da stets ein zweischneidiges Schwert, da sie entweder hilfreich sind oder zu noch mehr Durcheinander führen. In letzterem Fall sorgt nun die Aussage einer Sexualpädagogin für Aufruhr, die behauptet, Eltern sollten ihr Baby vor dem Wickeln um Erlaubnis fragen.

„Bist du bereit zum Windeln wechseln?“

In einem Interview rät die Pädagogin Deanne Carson dazu, dass Eltern ihr Baby vor dem Wickeln, um Erlaubnis fragen sollten. Wer den Intimbereich des Babys ohne dessen Einwilligung anfässt und säubert, riskiert eine negative Auswirkung auf die Entwicklung des Kindes. Mit der Bitte um Erlaubnis, will Deanne Carson erreichen, dass Kinder schon im Säuglingsalter lernen, dass sie selbst über ihren Körper entscheiden dürfen. Im späteren Verlauf könnten sie so besser vor sexueller Gewalt geschützt sein.

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Die Meinung des Kindes ernst nehmen

Wenn Eltern ihr Baby nach Erlaubnis fragen, die Windeln zu wechseln, kann es natürlich noch nicht verbal antworten. Allerdings ist das auch gar nicht notwendig. Laut Deanne Carson geht es vor allem darum, dem Kind zu signalisieren, dass man es respektiert. Durch Körpersprache und Augenkontakt können Eltern zudem signalisieren, dass die Meinungen und Gefühle des Kindes wichtig sind. Im Zuge dessen sollten diese nonverbalen Signale dann natürlich auch berücksichtigt werden.

Im Normalfall behandeln Mutter und Vater ihren Nachwuchs immer so, wie es ihnen in der aktuellen Situation für richtig erscheint. Die Bedürfnisse des Kindes werden dabei – selbst wenn es diese bereits verbal kommunizieren kann – selten berücksichtigt. Oft glauben Eltern damit ihren Kindern etwas Gutes zu tun, da sie als „die Älteren“ bestimmte Dinge anders einschätzen können. Doch genau das ist laut Deanne Carson falsch. Denn die Botschaft, die so bei dem Kind ankommt, lautet: Deine Empfindungen und Bedürfnisse sind weniger wichtig, als die meinen.