„Wetter-Chaos“: Kälte-Polarwirbel im Mai in Deutschland erwartet

Unter grauem Himmel ist ein Lichtmast durch Schnee- und Eisregen eingefroren. Im Hintergrund ist ein ebenso gefrorenes Baugerüst zu sehen.
Symbolbild © imago/Jan Eifert

Ein Kälte-Polarwirbel erreicht im Mai Deutschland und sorgt für eine ungewöhnliche Entwicklung des Wetters. Wird es jetzt noch einmal richtig kalt? Hier gibt es die Aussichten für die kommenden Wochen.

Mitte Mai ist normalerweise die Zeit der Eisheiligen, in der es in Deutschland noch einmal frostig werden kann, bevor der Sommer langsam Einzug hält. Doch dieses Jahr könnte alles anders sein. Die üblichen Eisheiligen könnten nämlich mehr oder weniger ausfallen. Der Grund dafür liegt im ungewöhnlich langen Kälte-Polarwirbel, der sich erst Anfang Mai in Deutschland auflösen soll.

Ein ungewöhnlicher Frühling

Der April dieses Jahres hat bereits mit extremen Wetterphänomenen überrascht. Von sommerlichen Temperaturen bis hin zu plötzlichen Kälteeinbrüchen war alles dabei. Doch auch der Mai soll diesem Trend folgen. Normalerweise ist damit zu rechnen, dass Mitte Mai im Zuge der Eisheiligen eine Kältewelle über Deutschland hereinbricht. Doch die Eisheiligen könnten dieses Jahr weitestgehend ausbleiben. Die Erklärung hierfür liegt im Polarwirbel.

Der Frühlingsbeginn wurde dieses Jahr von einem Temperatursturz begleitet, der sogar Schnee in einigen Regionen Deutschlands brachte. Doch zum Wochenende hin sollen die Temperaturen erneut ansteigen und bis zu 24 Grad erreichen. Die Frage ist nun, ob diese milden Temperaturen für den Rest des Mais anhalten oder ob ein weiteres Comeback des Winters zu erwarten ist. Die Eisheiligen sind normalerweise eine zuverlässige Orientierung für Frost und Kälte Mitte Mai. Doch in diesem Jahr könnte sich alles anders gestalten. Der Polarwirbel, der üblicherweise um diese Zeit abklingt, scheint sich nämlich in diesem Frühjahr länger zu halten. Dies könnte dazu führen, dass die Eisheiligen verspätet eintreten oder sogar gänzlich ausfallen.

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Prognosen für den Mai

Meteorologen weisen darauf hin, dass die Eisheiligen dieses Jahr aufgrund des langen Verbleibs des Polarwirbels später als üblich eintreten könnten. Theoretisch liegt ihr Beginn zwischen dem 11. und 15. Mai. Die Berechnungen zeigen jedoch, dass der Polarwirbel dieses Jahr voraussichtlich erst Anfang Mai aufbrechen wird. Dies würde bedeuten, dass die Kälteperiode Deutschland erst vier Wochen später erreichen würde. Und selbst dann wäre Ende Mai kein heftiger Wintereinbruch mehr zu erwarten.

Die Prognosen lassen darauf schließen, dass die Eisheiligen in diesem Jahr möglicherweise unbemerkt bleiben oder nur geringe Auswirkungen haben werden. Die arktische Luft wird voraussichtlich nicht rechtzeitig auf Deutschland treffen, um für spürbare Kälte zu sorgen. Die Wetterexperten geben jedoch zu bedenken, dass es möglicherweise doch zu einem leichten Temperaturrückgang kommen könnte, allerdings ohne die extreme Kälte, die üblicherweise mit den Eisheiligen einhergeht.