Corona: Daimler in Baden-Württemberg will noch mehr Stellen streichen

ARCHIV - Foto: Martin Dürrschnabel

Karlsruhe-Insider: Der Autobauer Daimler will wegen der Corona-Krise noch deutlich mehr Stellen streichen als bisher bekannt.

Personalvorstand Wilfried Porth nennt zwar weiterhin keine Zahl. Mit den bisher kolportierten 10 000 oder 15 000 Arbeitsplätzen, die Berichten zufolge wegfallen sollen, komme man jedenfalls nicht aus.

«Die neue Zahl ist auf jeden Fall größer als die beiden», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. «Und die bräuchten wir, um betriebsbedingte Beendigungskündigungen zu verhindern.» Dem Betriebsrat warf er mangelndes Entgegenkommen vor.

Die Corona-Krise setzt den zuletzt ohnehin schwächelnden Konzern mit seinen weltweit rund 300 000 Mitarbeitern unter Druck. Vorstandschef Ola Källenius hatte schon bei der Hauptversammlung am Mittwoch betont, dass das im vergangenen Herbst aufgelegte Sparprogramm verschärft werden müsse. Darin waren, neben einer Vielzahl weiterer Maßnahmen, Einsparungen im Personalbereich in Höhe von 1,4 Milliarden Euro vorgesehen. Aber auch die reichen nun nicht. «1,4 Milliarden waren die Basis. Jetzt wird die Zahl definitiv größer», sagte Porth.

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«Wir haben drei unterschiedliche Themenkomplexe: Das eine ist die Corona-Pandemie, die jetzt zusätzlich für eine Wirtschaftskrise sorgt», erläuterte er. «Wir haben das Thema der Elektromobilität, und wir haben das Thema der wettbewerbsfähigen Kostenpositionierung. Zwei der Themen gab es schon vorher, Corona kommt nun noch dazu.» Nun gehe es nicht darum, neue Maßnahmen zu erfinden. Stattdessen müsse man die vorhandenen Stellhebel noch stärker in Anspruch nehmen.

Bisher setzt Daimler vor allem auf natürliche Fluktuation, auf Altersteilzeitregelungen und Abfindungsangebote – bisher ausschließlich in der Verwaltung, es könne aber sein, dass diese nun auch auf einzelne Produktionsbereiche ausgeweitet würden. Etwa 700 Mitarbeiter hätten das Angebot bisher angenommen. Zudem gebe es Gespräche darüber, den IT-Service an eine externe Firma auszulagern, wovon etwa 2000 Stellen betroffen wären.