Eltern völlig ahnungslos: Neue Schulregelung kommt in Deutschland

Lehrer im Klassenzimmer an Tafel
Symbolbild © istockphoto/gpointstudio

Viele Eltern sind darüber völlig ahnungslos, doch in Deutschland kommt jetzt eine neue Schulregelung. Neben Befürwortern gibt es jedoch auch kritische Stimmen aus der Wirtschaft. Was dahintersteckt, erfahrt ihr in diesem Artikel.

In Deutschland kommt jetzt eine neue Schulregelung, von der viele Eltern bislang noch nichts gehört haben. Einige befürworten dieses Vorgehen. Es gibt jedoch auch kritische Stimmen aus der Wirtschaft, die befürchten, dass diese Regelung ein falsches Signal setze.

Bisherige Regelung gilt als überholt

Wir kennen es noch aus unserer eigenen Schulzeit und die Kinder lernen diese Regelung in der Schule bislang ebenfalls: Wer in Deutsch-Arbeiten zu viele Fehler in der Rechtschreibung und Zeichensetzung macht, darf je nach Anzahl bis zu zwei Noten schlechter bewertet werden. Dazu nutzen Lehrer den sogenannten Fehlerquotienten, den sie aus der Anzahl der geschriebenen Wörter und der gemachten Fehler errechnen. Je nach Ergebnis gibt es eine sehr viel schlechtere Note. So kann man für einen guten Aufsatz schon einmal eine Vier oder sogar eine Fünf bekommen, wenn man nicht fit genug in der deutschen Rechtschreibung und Zeichensetzung ist.

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Neue Schulregelung kommt

Doch dieses Konzept erscheint den Kultusministern der einzelnen Länder „untauglich“. Zwar haben Rechtschreibung und Zeichensetzung weiterhin Gewicht für die Note und bei besonders vielen Fehlern haben die Lehrer immer noch die Möglichkeit, bis zu zwei Noten schlechter für eine Arbeit zu vergeben. Doch die Schüler sollen eine differenzierte Rückmeldung erhalten. So sollen ihnen die Fehlerschwerpunkte mitgeteilt und somit eine individuelle Förderung ermöglicht werden.

Stefan Düll, der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, befürwortet diese Änderung, wenn die Kinder weiterhin von klein auf die korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung lernen. Kritische Stimmen gibt es dahingegen aus der Wirtschaft. So spricht sich Wolfgang Grupp, der ehemalige Inhaber des Textil- und Bekleidungsgeschäfts Trigema, gegen diese neue Schulregelung aus. Man verbaue den Kindern damit die Zukunft, denn ein Anschreiben voller Fehler würden die Unternehmen im Bewerbungsprozess sofort aussortieren. Kirsten Schmöckel, die Vorsitzende des Philologenverbands Schleswig-Holstein, sieht die neue Schulregelung ebenfalls kritisch. Sie befürchtet, dass der Eindruck entstehen könnte, dass die deutsche Rechtschreibung und Zeichensetzung nicht mehr wichtig seien.