Kundenservice: Deutsche Umwelthilfe verklagt Lidl, Aldi und Rewe

Mann sucht Milchprodukt im Supermarkt aus.
Symbolbild © istockphoto/VLG

Die Deutsche Umwelthilfe verklagt Aldi, Lidl und Co., deren Kundenservice bei den Kunden offenbar nicht wahrgenommen wird. Dabei wissen viele Verbraucher nicht einmal von dem Angebot.

Dieser Service sollte für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz sorgen. Doch jetzt geht die Deutsche Umwelthilfe gegen Supermärkte und Discounter wegen dieses Kundenservice vor Gericht.

Klage gegen Einzelhandel

Die Deutsche Umwelthilfe will Supermärkte offenbar strenger in die Pflicht nehmen. Dabei geht es vor allem um die Rückgabe von Elektrogeräten. Verbraucher haben nämlich schon seit Juli 2022 die Möglichkeit, defekte oder nicht mehr benötigte Elektrokleingeräte in Supermärkten oder Drogerien zurückzugeben.

Dabei kann der Elektroschrott kostenlos in den Märkten Aldi, Rewe, dm, Lidl und Co abgegeben werden. Diesen Service kennen jedoch offenbar nur sehr wenige Verbraucher. Dies zeigte eine Umfrage der Deutschen Presseagentur. Deswegen hat sich die Deutsche Umwelthilfe entschieden, gegen die Märkte zu klagen.

Rückgabe scheitert häufig

Seit der Einführung der Rückgabe sind die Einzelhändler vom Gesetz her verpflichtet, die Elektrokleingeräte anzunehmen. Allerdings scheitere es häufig daran, dass die Rücknahmepflicht nicht korrekt umgesetzt würde, heißt es. Die Schuld suchen Experten dabei nicht bei den Kunden, sondern bei den Händlern.

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Die Deutsche Umwelthilfe habe in verschiedenen Märkten Stichproben durchgeführt. Dabei konnten häufig keine ausreichenden Hinweise auf die Rücknahme gefunden werden. Manche boten den Service gar nicht an. DUH- Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz findet dies “massiv erschreckend“.

Rechtliche Schritte eingeleitet

Die Deutsche Umwelthilfe übte zudem Kritik an der Haltung der Supermärkte, die laut der Umwelthilfe die geltenden Gesetze blockieren. Jetzt reichte die Deutsche Umwelthilfe Klage gegen Supermärkte ein. Betroffen sind insgesamt 11 Ketten wie Edeka, dm, Rewe, Netto, Rossmann und Aldi Süd sowie Aldi Nord.

Laut einer Mitteilung sollen die Supermärkte versuchen, sich aus der Verantwortung zu stehlen, indem sie erklärten, dass ihre Verkaufsfläche zu klein sei. Die DUH- Umweltministerin Steffi Lemke forderte indessen eine konkrete Definition und Ausweitung der Rücknahme- und Informationspflichten für den Handel.