Pfand kommt auf fast alle Milchprodukte – „Wird bald eingeführt“

Hunderte von Milchverpackungen stehen nebeneinander.
Symbolbild © istockphoto/JUN LI

Bald gibt es Pfand auf fast alle Milchprodukte, was einen großen Schritt für das Recycling in Deutschland darstellt. In Zukunft werden weitere Lebensmittel ebenfalls mit Pfand versehen.

Deutschland steht vor einer wegweisenden Veränderung, welche die Regelungen für Verbraucher in Bezug auf Pfand auf ein ganz neues Niveau hebt. Ab dem nächsten Jahr wird etwas Aufsehenerregendes passieren. Ein einheitliches Pfand von 25 Cent wird auf Einweg-Plastikflaschen für fast alle Milchprodukte und Ähnliches erhoben.

Pfand für Milchprodukte ab 2024 in Deutschland

Die Einführung des Pfands auf Milchprodukte markiert einen bedeutsamen Schritt im Bemühen um Umweltschutz und Ressourcennutzung, wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) verdeutlicht. Barbara Metz, die Bundesgeschäftsführerin der DUH, betont die Relevanz dieser Maßnahme. Sie weist jedoch gleichzeitig auf eine entscheidende Lücke in den bestehenden Regelungen zur Abgabe hin. Bis dato bleiben Getränkeverpackungen, insbesondere Tetra Paks, nämlich von dieser Regelung ausgenommen. Dies führt dazu, dass ein erheblicher Anteil dieser Verpackungen nicht dem Recycling zugeführt wird. Metz betont deutlich, dass rund 34 Prozent dieser Verpackungen nicht recycelt werden könnten und stattdessen auf Mülldeponien oder sogar in der Natur enden würden. Dieser Umstand verdeutliche die Notwendigkeit, diese Ausnahme zu überdenken, um eine umfassendere und effektivere Abfallwirtschaft zu erreichen.

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2,3 Milliarden Kartons jährlich könnten recycelt werden

Viele Verbraucher fragen sich, ob bald ein Pfand für Getränkekartons kommt. Die DUH hat die Bundesumweltministerin Steffi Lemke klar aufgefordert, schnell Maßnahmen zu ergreifen, damit auch Getränkekartons ins Pfandsystem aufgenommen werden. Es wird geschätzt, dass durch dieses Pfand jährlich etwa 2,3 Milliarden Kartons, die bisher weggeworfen wurden, recycelt werden könnten. Die DUH geht jedoch noch weiter und setzt sich dafür ein, dass mehr Getränkeflaschen wiederverwendbar werden. Aktuell sind nur etwa 43 Prozent der Flaschen wiederverwendbar, obwohl gesetzlich eigentlich 70 Prozent angestrebt werden. Um diesen Trend zu unterstützen, schlägt die DUH vor, zusätzlich zum Pfand eine Gebühr von mindestens 20 Cent pro Einweg-Plastikflasche einzuführen. Das soll die Umweltauswirkungen im Preis sichtbar machen und Supermärkte dazu anregen, mehr wiederverwendbare Flaschen anzubieten.