Reise-Unternehmen insolvent – Tausende Urlauber sind betroffen

Eine große Menge an Passagieren steht an einem Schalter einer Fluggesellschaft an. Die Menschenmassen haben sich zu einer enormen Schlange angesammelt.
Symbolbild © imago/Steinsiek.ch

Der Schock sitzt tief bei den Kunden, denn ein bekanntes Reise-Unternehmen hat nun verkündet, dass es insolvent ist. Die Kunden und Reisenden bangen indessen um ihre bereits gezahlten Reisekosten.

Die Nachricht darüber, dass ein bekanntes Reise-Unternehmen insolvent ist, hat Tausende Urlauber hart getroffen. Jetzt kommen noch mehr dramatische Ereignisse an die Oberfläche, die im Kontext der Insolvenz stehen.

Insolvenz bei Reise-Unternehmen

Der Geschäftsführer sitzt bereit in Haft und damit bricht eine unsichere Zukunft für Kunden an. Wer hier eine Reise gebucht hat, bangt aktuell darum, ob diese überhaupt stattfindet oder ob das Geld erstattet werden kann. Dabei brodelte es in dem Unternehmen offenbar schon länger hinter verschlossenen Türen.

Seit Anfang April sitzt Axel Schmiegelow, Geschäftsführer der itravel Group SA, in Untersuchungshaft. Der Luxusreiseveranstalter, dessen Kunden bereits seit letztem Sommer vermehrt Probleme meldeten, steht vor einer ungewissen Zukunft. Die Kunden hatten oft mehrere Tausend Euro im Voraus bezahlt, nur um dann vor Ort festzustellen, dass der Veranstalter ihre Hotels offenbar nicht bezahlt hatte. Nun hat das Amtsgericht Köln einen Insolvenzverwalter für die Tochterfirma Inspiring Travel Club Family GmbH bestellt, wie Medien berichten.

Insolvenz stellt große Herausforderung

Der eingesetzte Anwalt Philip Schober hat die Aufgabe übernommen, die Bankkonten zu prüfen und die finanzielle Situation des Unternehmens zu analysieren. Eine der ersten Herausforderungen: Das Unternehmen muss in der Lage sein, den Insolvenzverwalter zu bezahlen. Das Insolvenzverfahren selbst ist bisher nicht eröffnet und Schmiegelow benötigt die Zustimmung des Insolvenzverwalters für jegliche Handlungen bezüglich des Unternehmensvermögens.

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Sollte sich herausstellen, dass nicht genügend finanzielle Mittel vorhanden sind, könnte die Gesellschaft ohne formelles Insolvenzverfahren liquidiert werden. Seit kurz nach Schmiegelows Verhaftung ist die Website der itravel Group deaktiviert. Die Tochterfirma Inspiring Travel Club Family GmbH ist insolvent, doch was bedeutet das für die Kunden? Der Insolvenzverwalter steht vor dem Problem, dass das Vermögen den verschiedenen itravel-Gesellschaften zuzuordnen ist.

Die deutsche Gesellschaft ist laut Handelsregister einem Büro in Köln zugeordnet, das itravel bereits vor Wochen aufgegeben hat. Ähnlich unklar ist die Situation bei den Gesellschaften mit Sitz in Luxemburg. Es gibt jedoch einen Lichtblick für die Kunden: Bei Pauschalreisen sind sie durch einen Sicherungsschein vor der Insolvenz des Veranstalters geschützt. Doch auch hier gibt es eine Hürde: Auf den Rechnungen der itravel-Kunden steht itravel Luxembourg S.à.r.l. mit Sitz in Luxemburg. Der Sicherungsschein greift also nur, wenn genau diese Firma als insolvent eingestuft wird.