Enormer „Schatz“ im Rhein: Goldgräberstimmung in Baden-Württemberg

Gletschermulden im Stein am Rhein
Im Oberrhein gibt es wertvolles Lithium.

Das „Weiße Gold“ ist derzeit so heiß begehrt, dass einen regelrechten Run darauf gibt. Für die Produktion von E-Autos ist es existentiell. Nun scheint Goldgräberstimmung in Baden-Württemberg zu sein.

Zwischen Basel und Mannheim sind die „Ausgräber“ im „Goldrausch“. Im Oberrhein soll das „Weiße Gold“ für 400 Millionen E-Autos liegen.

Weißes Gold soll gewonnen werden

Als bekannt wurde, dass im Oberrhein ein extrem hohes Vorkommen an Lithium herrscht, wurden schnell Pläne gemacht, wie man an das „weiße Gold“ kommen könne. Üblicherweise wird das Lithium, das für die Herstellung von Batterien für E-Autos von Bedeutung ist, in Südamerika gewonnen.

Nun soll der Rohstoff im Oberrhein aus dem Wasser gefiltert werden. Neben Lithium sind auch Rohstoffe wie Kobalt und Graphit wichtig für die Herstellung von Batteriezellen für E-Autos. In einem Abschnitt des Rheins wurde entdeckt, dass hier Lithium für 400 Millionen E-Autos liegt. Viele Unternehmen machen das siedend heiße Thermalwasser nutzbar. Andere wollen an das Lithium.

Förderung von Lithium sorgt für Angst

Tatsächlich freuen sich aber nicht alle über das Vorkommen von Lithium im Oberrhein. Denn in Bühl bei Baden-Baden haben die Anwohner vor einer geplanten Förderung hauptsächlich Angst. Und tatsächlich gewinnt man schnell den Eindruck, dass im Südwesten eine Goldgräberstimmung ausgebrochen ist.

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Dennoch soll das „Weiße Gold“ aus dem Wasser herausgefiltert werden. Generell ist das Vorkommen an Lithium weltweit begrenzt. Das KIT, (Karlsruher Institut für Technologie) will zur Filterung des Rohstoffes aus dem Wasser Manganoxid nutzen. Und auch EnBW hat seine Sitz als Energieversorger in Karlsruhe und betreibt seit 2009 eine Geothermal-Anlage. Auch das Unternehmen möchte „mitmischen“.

Erprobung soll bald starten

Die ersten Tests, um aus dem Oberrhein Lithium zu „schürfen“ sollen schon in Kürze starten. So soll das Unternehmen Vulcan Energy mit einem Bohrteam von 30 Spezialisten erproben, wie das Lithium aus dem Oberrhein gewonnen werden kann.

Nicht alle sind davon begeistert. Besonders die Bevölkerung von Bühl kritisiert die Pläne. So erklärt die Gemeinde, sie sei nicht informiert worden, welche Pläne es gibt und wie vorgegangen werden soll. „Es kann nicht sein, dass die Leute einfach unangemeldet im Rathaus auftauchen und plötzlich bei Landwirten auf dem Hof stehen“, erklärte Hubert Schnurr, Oberbürgermeister der Stadt.