Große Flaute! Leere Corona-Impfzentren in Baden-Württemberg

Symbolbild © istockphoto/Udom Pinyo

Geduld und auch ein bisschen Glück waren bis vor wenigen Tagen noch gefragt, um einen Impftermin zu ergattern.

Lange Schlangen bildeten sich in den ersten Monaten bei Impfaktionen, die Kritik war laut, Hausärzte stöhnten und Impfstoff war eigentlich immer zu knapp.

Auch in Baden-Württemberg hat sich die Lage sechs Monate nach dem Start der Impfkampagne deutlich entspannt. Mehr noch: Termine bleiben ungenutzt, Impfzentren schließen und Personal muss gehen.

Dabei ist erst etwa jeder Dritte voll geimpft. Stockt die Impfkampagne bereits? Und woran könnte das liegen?

IMPFINTERESSE

Es herrscht Flaute am Spritzentisch. «Wir bemerken in der Tat, dass der Run auf die Impfzentren und die Anmeldesysteme nachlässt», sagt eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. «Die Lage hat sich gedreht», heißt es auch beim Landratsamt Ravensburg. «Seit dieser Woche haben wir viele freie Termine.» Auch die beiden Karlsruher Impfzentren werden nach Angaben der Stadt derzeit nur mit knapp 50 Prozent der geplanten Auslastung betrieben. Dabei sei die Nachfrage nach Impfterminen bis vor kurzem noch ungebrochen groß gewesen.

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Flaute auch im Kreisimpfzentrum Meßstetten (Zollernalbkreis): «Bei uns bleiben neu eingestellte Termine zum Teil tagelang ungebucht, sie werden nicht in Anspruch genommen», sagt Anja Heinz, Sprecherin des Landratsamts.

Die Zahl der Impfungen nehme zwar nicht ab. «Aber wir haben mehr Impfstoff und könnten mehr impfen.» Noch deutlicher wird es beim Blick nach Stuttgart. «Wir bieten derzeit am Tag 120 Astrazeneca-Termine an, 20 werden gebucht», sagt der Medizinische
Geschäftsführer der Robert-Bosch-Krankenhaus, Marc Dominik Alscher. /dpa