Der Sommer ist auch die Zeit der Freizeitparks. Nun erlebte eine Besucherin im Europa-Park in Rust jedoch eine große Enttäuschung, als ihr ein Fahrverbot ausgesprochen wurde. Der Grund für den verwehrten Einlass zu einem Fahrgeschäft soll die Beinprothese der Frau gewesen sein.
Carolin Bartmann ist versierte Freizeitparkbesucherin. Seit Jahren schon besucht sie regelmäßig den Europa-Park in Rust, Baden-Württemberg. Trotz ihrer Beinprothese konnte sie dabei bislang mit allen Fahrgeschäften fahren. Bei ihrem letzten Besuch wurde ihr jedoch der Eintritt zu ihren Lieblingsattraktionen Silver Star und Wodan verwehrt. Was sind die Gründe hierfür?
Deshalb darf die Prothesen-Trägerin nicht mit den Fahrgeschäften fahren
Die Überraschung über den verwehrten Einlass ereilte Carolin Bartmann am Baby-Switch eines Fahrgeschäfts. Dort erklärte ihr ein Mitarbeiter, dass seit Kurzem sämtliche Attraktionen im Europa-Park für Besucher mit Prothesen geschlossen seien und die Personen somit einem Fahrverbot unterlägen. Die Gründe dafür schilderte der Mann Bartmann ebenfalls.
Und zwar hätten der TÜV Süd und die Behindertenbeauftragten des Parks sich auf neue Regeln für eingeschränkte Personen im Park geeinigt. Die Zugangsbeschränkung und das Fahrverbot im Europa-Park würdem demnach also nicht nur für Prothesen-Träger, sondern alle Besucher mit körperlicher Beeinträchtigung greifen. Grund hierfür seien strenge Sicherheitsvorschriften, um die Sicherheit aller Gäste zu gewährleisten. Katastrophen und Unfälle wie in anderen Freizeitparks sollen so verhindert werden.
So äußert sich der Europa-Park zu dem Fahrverbot
Von offizieller Stelle des Europa-Parks heißt es zu dem Vorfall, dass die Mitfahrt in bestimmten Attraktionen des Parks für beeinträchtigte Menschen ein erhöhtes Verletzungsrisiko darstelle. Darunter würden insbesondere auch Träger von Prothesen fallen. Um diesen Schritt umzusetzen, habe man schon länger Kontakt für eine fachgerechte Beratung zu einem führenden Hersteller für Prothesen gesucht. Das Ergebnis sei die neue Regelung.
So will Carolin Bartmann gegen das Fahrverbot vorgehen
Um in Zukunft doch noch mit ihren geliebten Fahrgeschäften im Europa-Park fahren zu dürfen, will Bartmann nach eigener Aussage entsprechende Schritte einleiten. Sie hat vor, sich dem TÜV Süd als Probandin für sämtliche Tests anzubieten. Somit will sie das Fahrverbot für sich und andere körperlich eingeschränkte Besucher des Europa-Parks umgehen und beweisen, dass das Fahren von Attraktionen mit Prothesen keine größere Gefahr darstellt.