Blamage: Neue Ski-Schanze wird abgerissen im Schwarzwald

Die Adlerschanze ist das Aushängeschild in Hinterzarten. Die Ski-Schanze und ihre Modernisierung ist in vollem Gange. Doch nun droht den neuen Bau schon wieder die Abrissbirne.

Als riesige Baupanne kann die Ski-Schanze im Schwarzwald bezeichnet werden. Eigentlich sollten schon bald die ersten Sprünge von ihr absolviert werden. Doch das Projekt ist katastrophal im Ausmaß. Derzeit liegt ein Baustopp vor. Und das ist wahrlich nur die Spitze des Schanzenberges.

80 Zentimeter lassen Projekt scheitern

Das Gerüst, welches zum Bau für die Schanze installiert ist, befand sich nicht dort, wo es sein sollte. Denn die 80 Zentimeter, die es falsch stand sorgen jetzt für mächtig Ärger. Durch diesen Pfusch liegt das Bauprojekt jetzt auf Eis. Die Sanierung der Schanze sollte 3,2 Millionen Euro kosten.

Wie kann es zu so einem Problem überhaupt kommen? Im Prinzip sind es mehrere Bau- und Messfehler, die alle nacheinander dafür sorgten, dass jetzt die Voll-Katastrophe eingetreten ist. Jetzt ist die Schanze zum Abriss freigegeben. Von der gewünschten Modernisierung bleibt also nur ein Haufen Bauschutt.

Die Blamage vom Schwarzwald

Ein Bauingenieur fasste es gegenüber der Badischen Zeitung so zusammen: „Was da passiert ist, ist eine unverzeihliche Blamage“. Doch es kommt noch härter, denn niemand fühlt sich für das Desaster verantwortlich. Einen Schuldigen zu finden, ist anscheinend schwerer als gedacht. So ist es bis heute so, dass bislang niemand als klarer Verursacher ausgemacht werden kann. Und das ist das nächste Problem: Findet sich kein Verantwortlicher, so bleibt die Versicherung stur.

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Kein Ende ist in Sicht, denn im Frühjahr 2021 entschloss der Gemeinderat Hinterzarten, dass die Bauarbeiten zur Wiederaufnahme kommen. Um dies zu erreichen ist es notwendig, den Schanzentisch, der Sockel sowie die betonierte Anlaufspur abgerissen und wieder aufgebaut werden.

Die ohnehin schon 3,2 Millionen Euro teure Aktion bekommt dann noch eine Extrakostennote. So kommen dann rund 580.000 Euro an Kosten noch einmal oben drauf. Damit das Vorhaben überhaupt finanzierbar ist, hat eine Versicherung bereits 200.000 Euro bezahlt. Den Rest muss die Gemeinde selbst aufbringen, und zwar in Vorleistung.

Die Skisprungschanze in Hinterzarten ist leider kein Einzelfall. Immer wieder kommt es zu massiven Fehl-Projekten im Bau. Wie am Ende die Finanzierung dann für die Schanze aussieht, ob die Gemeinde komplett für die Kosten aufkommt, oder ob es noch weitere finanzielle Unterstützung gibt, das bleibt noch offen.