Drastische Maßnahme: Erstes Bundesland will Gendern verbieten

Würfel mit dem Wort Gender.
Symbolbild © istockphoto/Fokusiert

Als strenge Maßnahme will dieses Bundesland nun das Gendern verbieten. Von dieser Änderung wären besonders Bildungseinrichtungen betroffen.

Im Bundesland Hessen stehen möglicherweise grundlegende Veränderungen in der Sprachpraxis bevor. Der Ministerpräsident der CDU, Boris Rhein, und die SPD haben sich auf eine einschneidende Entscheidung verständigt, die schon bald durchgesetzt werden soll: Hessen will als erstes Bundesland das Gendern verbieten. Diese Maßnahme soll in staatlichen und öffentlich-rechtlichen Einrichtungen wie Schulen, Universitäten und im Rundfunk umgesetzt werden. Doch die Frage bleibt: Warum trifft man eine so drastische Maßnahme?

Kritiker lehnen das Gendern in Bildungseinrichtungen ab

In einem grundlegenden Dokument steht geschrieben, dass in Zukunft auf die Verwendung von speziellen Zeichen beim Gebrauch geschlechtsneutraler Begriffe verzichtet werden soll. Das betrifft vor allem Wörter wie „Schüler*innen“, „Lehrer_innen“ oder „Freund:innen“, die vermehrt in der deutschen Sprache zum Einsatz kommen, um eine geschlechtsneutrale Ausdrucksweise zu ermöglichen. Welche Gründe dieser Entscheidung zugrunde liegen, bleibt zu Beginn des Textes unklar.

Die Debatte über die Gender-Sprache und die damit verbundenen speziellen Zeichen ist in Deutschland längst bekannt. Während Befürworter argumentieren, dass diese Praxis die Inklusivität fördere, gibt es zahlreiche Kritiker, die die Veränderungen ablehnen. In Hessen wird die Frage nach der Notwendigkeit dieser Maßnahme nun klar mit einem „Nein“ beantwortet. Bisher bestehen jedoch nur Pläne – ein offizielles Gesetz gibt es noch nicht.

Lesen Sie auch
Tausende infiziert: Große Gefahr droht bei nächstem Friseurbesuch

Keine gendergerechte Sprache in hessischen Medien mehr

Die Auswirkungen des Verbots von geschlechtergerechter Sprache würden nicht nur Bildungseinrichtungen beeinflussen, sondern auch den Hessischen Rundfunk mit seinen sechs Nachrichtenmagazinen, Sendungen und Radiosendern. Auf deren Websites dürften zukünftig dann keine Begriffe wie „Moderator*innen“ und „Mitarbeiter*innen“ mehr auftauchen.

Die politischen Entscheidungsträger in Hessen erklären, dass sie sich bei ihren Plänen an den Empfehlungen des Rates für deutsche Sprache orientiert hätten. Dieser betont, dass geschlechtsspezifische Wortbildungen nicht zum festen Bestandteil der deutschen Orthografie gehören. Obwohl einige Kritiker Bedenken geäußert haben, scheint die Mehrheit der Bevölkerung bereits gegen geschlechtergerechte Sprache eingestellt zu sein. Die Zukunft wird zeigen, ob Hessen mit dieser drastischen Maßnahme einen Präzedenzfall schafft, dem möglicherweise weitere Bundesländer folgen werden.