Karlsruhe-Insider (dpa/lsw) – In deutschen Häfen wird zwar immer weniger gestohlen – und dennoch lassen sich die Spuren der Diebe von Motoren und Sportbooten nach wie vor in viele Teile der Welt verfolgen.
Vor allem in Montenegro, aber auch in Thailand konnten Ermittler des Kompetenz-Zentrums Bootskriminalität Baden-Württemberg und ihre Kollegen Diebesgut sicherstellen. Allein im vergangenen Jahr fanden sie nach Angaben vom Freitag gestohlene Sportboote und Außenbordmotoren im Wert von mehr als sechs Millionen Euro.
Allerdings ist die Zahl der Diebstähle rückläufig: 2019 wurden in ganz Deutschland 179 Sportbooten entwendet, knapp neun Prozent weniger als noch im Vorjahr. «Damit ist in den letzten vier Jahren ein Rückgang um bemerkenswerte 40 Prozent zu verzeichnen», hieß es bei der Polizei.
Die Baden-Württemberger spürten gemeinsam mit deutschen Kollegen und Experten aus Europa im vergangenen Jahr 21 Sportboote, 3 Jetskis, 99 Außenbordmotoren und 15 Bootstrailer auf. Als «Beifang» entdeckten die Polizisten zudem 2 Autos, 2 Motorräder und 13 E-Bikes im Wert von 160 000 Euro.
Das meiste Diebesgut wurde demnach in Montenegro sichergestellt. Dort hatte es im Rahmen eines EU-Projekts zwei große Kontrollaktionen gegeben. Zudem wurden in zwölf europäischen Nachbarländern gestohlene Boote und Motoren entdeckt. Selbst in Thailand stellten die Ermittler einen geklauten Segelkatamaran im Wert von 770 000 Euro sicher. Das sei ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass Bootskriminalität ein internationales Phänomen sei, hieß es bei den Beamten. Die festgenommenen Täter stammten demnach aus 16 Nationen.
Das Kompetenz-Zentrum Bootskriminalität ist seit 2001 bei der Wasserschutzpolizeistation in Konstanz angesiedelt. Mit vier Beamten ist die Dienststelle unter anderem spezialisiert auf die Erkennung von Fälschungen und die Fahndungsmaßnahmen nach diesen Gegenständen.