Karlsruhe: Sie sind emissionsfrei, nehmen wenig Platz ein und umfahren den Stau: eCargobikes stehen wie kein anderes Verkehrsmittel so deutlich für die Verkehrswende.
Insbesondere für kleinere Transporte wie Kinder oder Einkäufe sowie für Strecken in der Stadt stellen E-Lastenräder eine klimaschonende Alternative zum PKW dar. So kann dieser Fahrradtyp Kommunen dabei helfen, CO2-Emissionen zu reduzieren und Klimaschutzziele zu erreichen.
Dieses Potential bleibt allerdings bei vielen Akteuren bisher noch unentdeckt. Karlsruhe möchte dies nun ändern – und holt dafür die Cargobike-Roadshow der AGFK-BW am Dienstag, 8. September, als Unterstützung zu sich.
Auto stehen lassen und Emissionen einsparen
Aber was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff eCargobike? Es geht um das Lastenrad – ein Fahrradtyp, mit dem dank speziellen Konstruktionen kleinere Lasten sicher transportiert werden können. Das kleine “e” weist auf einen elektrischen Antrieb hin, welcher den Transport via Akku bis zu 25km/h (Pedelec) unterstützt. Damit wird der Weg zur Kita oder der Großeinkauf deutlich erleichtert. Auch Handwerksbetriebe greifen bereits gerne auf das E-Lastenrad zurück, um Aufträge im städtischen Raum zu erledigen. Für die Alltags- und Nahmobilität stellen eCargobikes so eine echte Alternative dar. Ein positiver Nebeneffekt: Das Auto bleibt für diese Kurz-Strecken stehen und CO2-Emissionen werden eingespart.
“Teil der Cargobike Roadshow 2020 der AGFK-BW zu sein, ermöglicht uns als Kommune, unseren Bürgerinnen und Bürgern die Vorteile dieser emissionsfreien Mobilitätsform aufzuzeigen”, betont Ulrich Wagner, Bereichsleiter Verkehr beim Stadtplanungsamt. Denn um Klimaziele einzuhalten, müsse man weiter gemeinsam CO2-Emisisonen reduzieren: “E-Lastenräder, ob privat oder gewerblich, können definitiv dazu beitragen.”
Gesetzesänderungen bringen neue Vorteile
Den Kauf von eCargobikes für den gewerblichen Zweck kann man sich schon heute im Rahmen der “Landesinitiative III Marktwachstum Elektromobilität” des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg fördern lassen. Aber auch für den privaten Gebrauch bieten sich E-Lastenräder immer mehr an. Eine gerade veröffentlichte Studie des EU-Projekts City Changer Cargo Bike zeigt, dass etwa die Hälfte (48 Prozent) der in 2020 (Januar bis April) verkauften Lastenräder an Privatnutzer ging – Tendenz steigend. Mit der neuen StVO-Novelle, in der auch Änderungen zugunsten von Cargobikes beschlossen wurden, könnten es bald noch mehr werden: So ist das Lastenrad zum einen als Zusatzzeichen in die Straßenverkehrsordnung aufgenommen worden, welches zukünftig spezielle Ladezonen oder Parkplätze für Lastenräder ausweisen soll. Zum anderen wurde gesetzlich verankert, dass neben beweglichen Gütern auch der Transport von Personen in dafür ausgelegten Cargobikes erlaubt ist. Dies kommt insbesondere Familien entgegen.
Die Cargobike Roadshow 2020
Um den Zugang zu eCargobikes zu erleichtern, ist die zweiwöchige Cargobike Roadshow auch in Karlsruhe zu Gast. Die Stadt Karlsruhe ermöglicht so ihren Bürgerinnen und Bürgern, zwölf verschiedene E-Lastenräder anzuschauen und Probe zu fahren. Eine Auswahl, die der lokale Fahrradhandel bislang kaum leisten kann. Dies ist also eine einmalige Gelegenheit, sich auf unterschiedliche Lastenradtypen zu schwingen. Zusätzlich erhalten Interessierte vor Ort eine hersteller- und händlerunabhängige Beratung durch das erfahrene Team der Cargobike Roadshow. Karlsruher Fahrradhändler ergänzen die Roadshow mit ihrem Angebot.
Am Dienstag, 8. September, von 14 bis 19 Uhr sind alle Interessierten dazu eingeladen, an der Aktion auf dem Friedrichsplatz teilzunehmen – am besten mit eigenem Helm.