Mehrheit der Deutschen ist für Atomkraftwerke – laut Umfrage

Mehrere Atomkraftwerke
Symbolbild © istockphoto/jotily

In wenigen Tagen werden die letzten aktiven Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet: Die Mehrheit der Deutschen ist jedoch dagegen.

Derzeit sind noch drei Atomkraftwerke in Deutschland aktiv: Das Atomkraftwerk Emsland, Isar und Neckarwestheim. Bereits 2011 beschließt die Regierung unter Kanzlerin Angela Merkel den Atomausstieg für Deutschland.

Die Atomkraftwerke werden verspätet abgeschaltet

Damals stellt die Regierung einen Zeitplan auf, dass bis Ende 2022 alle Atomkraftwerke in Deutschland stillgelegt werden soll. Aufgrund der steigenden Energiepreise entschied sich die Regierung jedoch, die verbleibenden Atomkraftwerke über den Winter weiterzubetreiben.

Einer neusten Umfrage zufolge ist die Mehrheit der Deutschen jedoch gegen die Abschaltung der Atomkraftwerke. 52 Prozent der Deutschen sind komplett gegen die Abschaltung, 11 Prozent stehen dieser neutral gegenüber.

Deutsche befürchten eine zu geringe Stromversorgung durch die Abschaltung

Nach der Umfrage sind lediglich 37 Prozent der Deutschen für die Abschaltung und halten diese für richtig. Viele der Deutschen befürchten einen Engpass in der Stromversorgung, wenn die Atomkraftwerke abgeschaltet werden.

Auch Friedrich Merz äußert sich in einem Interview kritisch über den Ausstieg. Laut ihm gäbe es in Deutschland zu wenig grundlastfähigen Strom. Befürworter der Abschaltung argumentieren jedoch, dass es in der Vergangenheit bisher noch nie zu einer Versorgungsunterbrechung gekommen sei.

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So viele Atomkraftwerke gibt es auf der Welt

Laut offiziellen Zahlen tragen die weltweiten Atomkraftwerke 11 Prozent des gesamten Stroms bei. Insgesamt sind aktuell rund 440 Atomkraftwerke in 30 Ländern weltweit in Betrieb.

Das durchschnittliche Alter der Atomkraftwerke beträgt circa 30 Jahre. In Deutschland werden Reaktorblöcke, welche älter als 30 Jahre alt sind, als Hochrisikoreaktor betrachtet.

Die Endlagerung und schwere Unfälle sind immer noch große Problematiken

Das große Problem bei Atomkraftwerken ist die Atommüll-Endlagerung. Bisher gibt es weltweit immer noch kein sicheres Atommüllendlager. Der Müll muss mehrere Jahrtausende absolut sicher gelagert sein.

Kommt es zu schweren Atomkraftwerk-Unfällen, hat dies schwerwiegende Folgen für Mensch und Umwelt. Schon niedrige Dosen können die DNA eines Menschen langfristig schädigen und erhöhen das Risiko für Krebs.