Nach 150 Jahren: Deutsches Unternehmen meldet Insolvenz an

Auto-Produktion in Halle
Symbolbild © istockphoto/RainerPlendl

Vor genau 156 Jahren wurde das Unternehmen gegründet. Jetzt steht es vor dem Aus und meldet Insolvenz an. Es ist zahlungsunfähig.

Ein weiteres deutsches Auto-Unternehmen meldet Insolvenz an. Der Autozulieferer Borgers ist nach 156 Jahren zahlungsunfähig.

So geht es jetzt weiter

Der Deutsche Autozulieferer Borgers SE & Co. KGaA hat seinen Sitz in Nordrhein-Westfalen. Nun meldete er Insolvenz an. Der vorläufige Insolvenzverwalter ist der Düsseldorfer Rechtsanwalt Frank Kebekus. Dies ging am Montag aus einer Mitteilung des Amtsgerichts Bielefeld hervor.

Das Unternehmen sitzt in Bocholt. Es gilt nach eigenen Angaben als Spezialist für textile Bauteile in Fahrzeugen. Die Gruppe besteht aus der Borgers SE & Co. KGaA als Holdinggesellschaft sowie operativ tätigen Gesellschaften in Europa, China und den USA. Die Traditionsfirma stellt Dämpfungen, Verkleidungen und Isolationen für Autos her.

Das Unternehmen wurde 1866 gegründet und belieferte seit 156 Jahren den Fahrzeugbau und stattete Kutschen mit Textilprodukten aus. Jetzt ist Borgers zahlungsunfähig und meldete Insolvenz an.

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Gesamte Branche steht unter Druck

Nicht nur das Unternehmen Borgers hat es schwer. Zuletzt standen alle Autozulieferer weltweit unter Druck. Denn die hohen Energie- und Rohstoffkosten sorgen für extreme Belastungen. So auch bei Borgers. Nach Firmenangaben hatte die Borger-Gruppe Ende 2020 noch 6166 Vollzeitkräfte. Der Umsatz war 2020 gegenüber dem Vorjahr um 204 Millionen auf 660 Millionen Euro gesunken.

Im Sommer 2022 erfolgte die erste einschneidende Veränderung für Borgers. Das Unternehmen hatte die Maschinenbau-Sparte mit den Unternehmen Olbrich GmbH und R+S Automotive GmbH an die US-Firma Matthews International Corporation veräußert. Geschäftsbereich Automotive wiederum werden den Angaben zufolge rund 80 Prozent des Gruppenumsatzes vorwiegend mit textilen Produkten für Pkw und Nutzfahrzeuge getätigt.