Karlsruhe-Insider (dpa) – Nach dem Fund von Knochen eines mutmaßlichen Wehrmachtssoldaten bei Bauarbeiten für den neuen Lindauer Fernbahnhof hat ein Experte keine weiteren Entdeckungen gemacht.
Der Mitarbeiter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge untersuchte das Gelände
am Donnerstag mit einer Sonde nach möglichen weiteren Überresten von gestorbenen Soldaten. Er fand jedoch nichts.
Die Bauarbeiten waren Ende Januar nach dem Fund von Knochen und Gegenständen, die vermutlich einem Wehrmachtssoldaten zuzuordnen sind, unterbrochen worden. Ein Bahn-Sprecher teilte nun mit, dass die Bauarbeiten an dieser Stelle wieder aufgenommen werden sollen, sobald die Grabungen offiziell abgeschlossen sind.
Neben einem Helm wurden unter anderem der Hörer eines Feldtelefons, ein Soldbuch und ein Blechteller entdeckt. Der Volksbund will die Gegenstände, besonders das Soldbuch, nun zusammen mit dem Bundesarchiv in Berlin genau untersuchen, um Rückschlüsse auf den
gestorbenen Soldaten ziehen zu können. Es wird vermutet, dass der Soldat bei den Luftangriffen auf Lindau am 22. April 1945 ums Leben gekommen war.
Der Fund von Kriegstoten in Süddeutschland ist nach Angaben des Volksbundes sehr ungewöhnlich. Während in den Gebieten rund um Berlin noch zahlreiche Tote gefunden, exhumiert und beigesetzt werden, habe es in Süddeutschland in den vergangenen Jahren keine Spontanfunde mehr gegeben.