Nach Aldi: Auch Lidl führt nie dagewesenen drastischen Schritt ein

Mehrere Kunden vor dem Eingang eines Lidl-Discounters
Symbolbild © istockphoto/Yau Ming Low

Aldi hat vor Kurzem neue Änderungen angekündigt, denen sich jetzt offenbar auch Lidl anschließt. Der Discounter geht den gleichen Schritt wie sein Konkurrent.

Aldi und Lidl gehen jetzt beide einen drastischen Schritt. Die Discounter haben entschieden, dass sie für die Kunden in einer bestimmten Produktgruppe massive Änderungen einführen wollen. Diese sollen schon bald in Kraft treten.

Das soll sich jetzt ändern

Aldi und Lidl gehen nun einen Schritt, der in den vergangenen Monaten heiß diskutiert wurde. Hierbei geht es um eine bestimmte Produktgruppe, die in der Vergangenheit nicht immer ganz kritikfrei blieb. Und zwar sollen Kunden künftig besser erkennen können, woher das Produkt stammt. Konkret geht es hierbei um die Änderung des Kennzeichnungssystems der Haltungsformen von Fleisch und Fleischprodukten.

Die kommenden Monate sollen von den beiden Discountern dazu genutzt werden, ihr Produktsegment zu ändern. Aldi gab kürzlich bekannt, dass ab Frühjahr 2024 die Kunden nur noch Milch kaufen können, die aus den Haltungsformen 3 und 4 stammt. Bei Lidl soll sich ebenfalls ab Anfang 2024 im Segment der Milch etwas ändern.

Verbesserung der Haltungsformen im vollen Gange

Bei Lidl sollen zu Beginn die frische Milch sowie die laktosefreien Milcheigenmarken auf die Haltungsformen 3 und 4 umgestellt werden. Die haltbare Milch soll dann im Laufe des Jahres folgen. Zudem soll zwischen Oktober 2023 und Frühjahr 2024 die Umstellung des frischen Rindfleisch-Angebots auf mindestens Stufe 3 erfolgen.

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Seit 2019 nutzt der deutsche Lebensmitteleinzelhandel das Kennzeichnungssystem für frische Fleischprodukte ihrer Eigenmarken. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Kennzeichnung. Die Haltungsformen sind hier klar festgelegt und durch Zahlen gekennzeichnet. Stufe 1 bedeutet Stallhaltung, während Stufe 2 für Stallhaltung plus steht. Bei Stufe 3 handelt es sich um Haltung mit Außenklima und Stufe 4 bedeutet Premium.

Änderungen in großen Schritten

Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace kritisierten immer wieder, dass die Lebensmittelhändler sehr zögerlich in der Umstellung zu Fleisch aus besserer Tierhaltung seien. Außerdem erklärt die Organisation, dass seit Juli 2022 im Handel der Anteil der Haltungsformen 3 und 4 bei den Eigenmarken der Märkte von etwa zehn Prozent auf knapp zwölf Prozent gestiegen sei.

Greenpeace berief sich seinerzeit auf Ergebnisse einer Umfrage, die unter den großen Lebensmittelhändlern in Deutschland durchgeführt wurde. Diese ergab, dass etwa neun Zehntel des Fleischangebots der Eigenmarken nach wie vor aus den Stufen 1 und 2 stammen. Bei Aldi und Lidl soll sich dies durch den angekündigten drastischen Schritt jetzt ändern.