Traditionsgeschäft schließt Filiale in Baden-Württemberg

Das grüne Logo einer Galeria Kaufhof Filiale wird abgenommen. Zwei Bauarbeiter sind gesichert und schweben an der Wand des Gebäudes.
Symbolbild © istockphoto/FooTToo

Es werden immer weniger: jetzt schließt der nächste Kaufhof seine Filiale in Baden-Württemberg. Im Zuge dessen verschwindet auch der Standort einer Bäckerei in der charmanten Altstadt.

Seit knapp einem Jahr ist nun klar, dass ein weiterer Kaufhof-Standort in Baden-Württemberg verschwindet. Bereits Anfang dieses Jahres haben sich die Türen der Kaufhauskette in der Heidelberger Altstadt für immer geschlossen. Leider sind nicht nur die direkten Angestellten der Kette von den finanziellen Schwierigkeiten der Signa Real Estate betroffen. Auch kleinere Geschäfte, die sich im selben Gebäude niedergelassen haben, tragen die Folgen. Lange haben zwei Heidelberger Geschäftsinhaber gehofft, ihre Geschäfte am Bismarckplatz trotz der Pleite weiter betreiben zu dürfen. Jetzt ist jedoch klar, dass auch sie ihre Läden räumen müssen.

Das Aus

Seitdem bekannt ist, dass der Kaufhof-Standort in Heidelberg verschwindet, bangen die Inhaber der Bäckerei Grimminger und der Blumenhändler Oranje Blumen um ihre Zukunft. Denn auch sie betreiben ihre Geschäfte am Bismarckplatz und befürchteten von der Signa-Pleite betroffen zu sein. Diese Angst wurde jetzt bedauerlicherweise endgültig durch eine Nachricht des bisherigen Kaufhof-Besitzers am 10. März bestätigt.

Darin heißt es, dass der Versicherungsschutz des Gebäudes an der Bismarckstraße nicht mehr gültig sei. Infolgedessen müssen alle Läden unter dieser Adresse ihr Geschäft sofort niederlegen. Ohne Versicherungsschutz ist die Bäckerei gezwungen, ihre Geräte auszuschalten, da das Risiko eines Brandes zu hoch wäre. Kunden stehen daher spontan seit dem 11. März vor geschlossenen Bäckereitüren.

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Große Verluste

Dass Kaufhof die Filiale schließt, war lange klar, doch über die Neuigkeiten zeigen sich die beiden Inhaber trotzdem schockiert. Bisher sah es so aus, als würden sie ihre Geschäfte an der alten Adresse weiterführen können. Um sich von der Kaufhauskette unabhängig zu machen, ließen sie zuletzt sogar für 12.000 Euro eine separate Stromversorgung installieren. Für diesen Weg hatten sie sich entschieden, da ihnen noch Ende 2023 eine Verlängerung des Mietvertrags zugesagt wurde.

Da die Unterschrift des Vermieters das Versprechen allerdings nie bestätigt hat, haben die beiden keine rechtliche Grundlage und müssen langfristig dichtmachen. Oranje Blumen hat nach 39 Jahren am Bismarckplatz glücklicherweise bereits eine Lösung gefunden und wird in die Hauptstraße 16 umziehen. Der Standort in der Altstadt verschwindet nicht sofort, sondern wird bis zur Neueröffnung weitergeführt. Die Grimminger-Filiale wird nach jetzigem Stand wohl nicht neu eröffnet. Wer frische Brötchen möchte, muss in Zukunft den am nächsten gelegenen Standort in Neuenheim ansteuern.