Traditionskonzern aus Baden-Württemberg will Stellen ins Ausland verlegen

Arbeiter stehen an ihrem Arbeitsplatz.
Symbolbild © istockphoto/Smederevac

Erneut sorgt ein deutsches Unternehmen für Schlagzeilen. Ein in Baden-Württemberg ansässiger Traditionskonzern will Stellen ins Ausland verlegen.

Der in Ellwangen beheimatete Batteriehersteller Varta hat vor Kurzem angekündigt, 150 in Vollzeit besetzte Stellen ins Ausland verlegen zu wollen. Grund dafür sind dem Traditionsunternehmen zufolge das noch nicht abgeschlossene Restrukturierungsprogramm. Durch dieses konnte man zwar wieder finanzielle Erfolge erzielen und das Unternehmen retten, doch scheinbar nicht jede Mitarbeiterstelle.

Kosteneinsparung als Grund für die Entlassung von 150 Mitarbeitern

Für 2023 konnte Varta zwar im Rahmen zielgerichteter Maßnahmen den Stellenabbau bereits abschließen, die personellen Veränderungen im Zuge der Restrukturierung sollen jedoch in Zukunft weitergehen. Momentan läuft die Planung für die Verlagerung von 150 Vollzeitstellen ins Ausland im kommenden Jahr. Dass die geplante Restrukturierung des Unternehmens neben Investitionen in Zukunftsfelder auch mit dem Abbau von Stellen verknüpft sein würde, das hat der Traditionskonzern nie verschwiegen.

Zusammen mit dem Betriebsrat will man nun sozialverträgliche Lösungen für die betroffenen Mitarbeiter finden. Dazu zählt auch ein sogenanntes Freiwilligenprogramm, welches für den Standort und Hauptsitz Ellwangen abgeschlossen wurde. Durch dieses konnten sich 88 Arbeitnehmer zusammen mit dem Arbeitgeber auf einen Aufhebungsvertrag einigen. Dafür gibt es vom Batteriehersteller eine Grundabfindung sowie Steigerungsbeiträge für bestehende Unterhaltspflichten. Über genaue Details des Vertrages bewahrt man jedoch Stillschweigen.

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Varta verlegt 150 Stellen aus Deutschland ins Ausland

Varta begründet die Entscheidung mit den Folgen der Coronapandemie und des Ukraine-Krieges. Die beiden Krisen hätten zu erheblichen Kostensteigerungen geführt, die das Unternehmen nicht allein tragen könne. Nun will man also mit dem Verlegen von Stellen ins Ausland wieder schwarze Zahlen schreiben und langfristig die Zukunft des Unternehmens sichern.

Angesichts der weltweit steigenden Rohstoffpreise und Personalkosten ist dieser Schritt für den Traditionskonzern zwar ein schwerer, jedoch auch ein notwendiger. Viel Kritik von Gewerkschaftsseite und der Öffentlichkeit gibt es natürlich trotzdem. Da die Maßnahmen des hauseigenen Restrukturierungsprogramms aber langfristig Wirkung zeigen, soll es nach diesem Dilemma für den Batteriehersteller wieder bergauf gehen.