Ein weiteres traditionelles Kaffeehaus in Karlsruhe schließt. 73 Jahre lang bewirtete das Café seine Gäste auf der Karlsruher Kaiserallee.
Das Kaffeehaus Schmidt in Karlsruhe schließt seine Pforten. Und zwar nach 73 Jahren. Die Betreiber wollten gerne weitermachen. Doch der neue Eigentümer des Gebäudes hat andere Pläne.
Betrieb läuft noch bis Sonntag
Noch läuft alles seinen gewohnten Gang. Die Kuchentheke im Kaffeehaus Schmidt ist gut gefüllt. Es gibt Schokoladen am Stiel und kandierte Früchte. Doch nicht mehr lange. Wer die selbst gemachten Süßwaren noch genießen möchte, muss sich beeilen.
Denn bereits am Sonntag findet in dem traditionellen Kaffeehaus zum letzten Mal ein Kaffeeklatsch statt. Danach gibt es noch einige Flohmarkt-Tage im November. In diesen verkauft das Kaffeehaus Schmitt noch Geschenkverpackungen, Stühle, Geschirr, Etageren und Deko-Artikel aus dem Gastraum. Ab Dezember ist das Kaffeehaus Schmidt dann endgültig Geschichte.
Der neue Eigentümer hat andere Pläne mit dem Gebäude
Die Betreiber verabschieden sich mit zwei weinenden Augen. Denn sie hätten gerne weitergemacht. Und auch die Gäste sind traurig. Denn das Kaffeehaus Schmitt steht für Torten, Kuchen und Gebäck aus Meisterhänden. Diese gibt es entweder zum Mitnehmen oder zum gemütlichen Genießen vor Ort.
Viele Gäste wählen den Verzehr im Kaffeehaus. Denn die Gaststube ist liebevoll eingerichtet und versprüht eine heimelige Atmosphäre. Die Kundschaft genießt außerdem das familiäre Flair und den Plausch mit den beiden Betreibern.
Doch das Haus hat einen neuen Eigentümer. Ein Unternehmer kaufte es von einer Erbengemeinschaft und möchte das Gebäude nun sanieren. Die Kaffeestube muss weichen, denn daraus entstehen Wohnungen. Im Erdgeschoss gibt es dann weiterhin Platz für einen Gastronomiebetrieb. Einen Pächter gibt es jedoch noch nicht.
Differenzen über das Konzept des Kaffeehauses
Der neue Eigentümer hielte ein kleines Café im Erdgeschoss für sehr nett. Ein Kaffeehaus mit dem Fokus auf Torten und Kuchen hält er jedoch für nicht mehr zeitgemäß. Seiner Meinung nach hat diese an diesem Standort keine Zukunft.
Die Betreiber sehen das jedoch anders. Immerhin sind sie seit vielen Jahren im Geschäft und haben viele zufriedene Kunden. Da kann das Konzept ja nicht so falsch sein. Die beiden Kaffeehaus-Betreiber werden jetzt ihre Zelte in Karlsruhe abbrechen. Eine Zeit lang suchten sie noch nach einem Standort für ein Kaffeehaus mit neuem Namen in der Oststadt. Doch dann erhielten die beiden Unternehmer die Möglichkeit für eine Festanstellung in Norddeutschland. Sie entschieden sich gegen einen Neuanfang als selbstständige Unternehmer.
