Immer mehr Senioren tauschen Führerschein gegen Bahnticket ein

Ein älterer Herr fährt Auto.
Symbolbild © istockphoto/Rike_

Viele Senioren in Deutschland entscheiden sich bewusst gegen ihren Führerschein und für ein Bahnticket. Deswegen setzt sich der Städte- und Gemeindebund für kostenlose Deutschlandtickets für Rentner ein.

In einer sich verändernden Verkehrswelt zeigt sich ein neuer Trend: Immer mehr Senioren entscheiden sich freiwillig dafür, ihren Führerschein gegen ein Bahnticket einzutauschen. Der Städte- und Gemeindebund begrüßt diese Entwicklung und schlägt vor, Senioren, die ihren Führerschein abgeben, kostenlose Deutschlandtickets anzubieten.

Fahrer über 70 sollen alle fünf Jahre ihren Führerschein erneuern

Die Vorstellung, älteren Bürgern kostenfreie Fahrkarten für Deutschland anzubieten, soll laut dem Verband der Städte und Gemeinden dazu beitragen, dass Senioren eher auf das Autofahren verzichten. Trotzdem ist die Verfügbarkeit des öffentlichen Nahverkehrsangebots eine wichtige Bedingung. Denn insbesondere in ländlichen Gebieten ist das öffentliche Verkehrsnetz oft nicht ausreichend ausgebaut.

Die Diskussion über die Mobilität älterer Verkehrsteilnehmer gewinnt aktuell an Bedeutung, da die EU-Kommission plant, dass Fahrer über 70 alle fünf Jahre ihren Führerschein erneuern müssen. Dies würde auch eine ärztliche Untersuchung oder eine Selbstbewertung ihres Gesundheitszustands einschließen. Der Automobilclub ADAC unterstützt grundsätzlich die Idee eines kostenlosen Deutschlandtickets als unterstützende Maßnahme, unterstreicht jedoch die Freiwilligkeit der Entscheidung, den eigenen Führerschein abzugeben.

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Die Zukunft des Deutschlandtickets ist unsicher

Die Zukunft des 49-Euro-Tickets für den öffentlichen Regionalverkehr ist momentan unsicher. Dies liegt daran, dass die Finanzierung aus dem Klima- und Transformationsfonds noch nicht gesichert ist. Es gibt außerdem Uneinigkeit darüber, ob ältere Fahrer besondere Prüfungen ablegen sollten, um ihre Fahrfähigkeiten zu bestätigen. Während der Städte- und Gemeindebund gegen eine generelle Altersgrenze für Fahrfähigkeitstests argumentiert, hebt Verkehrsminister Volker Wissing die individuellen Fähigkeiten jedes Fahrers hervor.

Obwohl ältere Menschen einen großen Anteil an der Gesamtbevölkerung ausmachen, sind sie laut dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat nicht übermäßig an Verkehrsunfällen beteiligt. Dennoch bleibt die Frage nach angemessenen Maßnahmen zur Sicherstellung der Verkehrssicherheit im Alter eine Herausforderung für Politik und Gesellschaft. Die Diskussion über die Mobilität älterer Menschen im Straßenverkehr wird fortgesetzt. Die Verkehrssysteme werden weiterentwickelt und an die Bedürfnisse einer alternden Bevölkerung angepasst.