Teure Preise: Autofahren wird mehr zum Luxus – „Fahr mit Bahn“

Auto wird getankt an Tankstelle
Symbolbild © istockphoto/NithidPhoto

Der öffentliche Nah- und Fernverkehr steckt in einer Sackgasse. Die Straßen sind überfüllt und viele Fernzüge kommen zu spät an ihr Ziel.

Im vergangenen Jahr war durchschnittlich jeder Monat zu warm. Deutschland steht vor der Herausforderung, effizienter zu werden und Emissionen zu sparen. Ein wichtiger Sektor in diesem Bereich ist die Automobil-Industrie. Auch in diesem Jahr kommen Veränderungen auf die Verbraucher zu.

Experte der Branche mit klarer Meinung

Die Mobilitätsbranche steht vor der Aufgabe, die Autos zukunftsfähig und klimafreundlich zu machen. Hans-Peter Kleebinder, Leiter im Institut für Mobilität an der Universität St. Gallen, bringt seine Erfahrungen aus der Autoindustrie in seine Tätigkeit als Studienleiter mit ein. Er ist sich sicher, dass Menschen weiterhin mobil bleiben müssen. Fraglich sei die Art und Weise.

Er bewertet das 9-Euro-Ticket aus dem letzten Jahr als ein gutes Experiment. Aus dieser Aktion sind zum ersten Mal Daten hervorgegangen. Fraglich war nicht nur, wie viele Menschen die Bahn nutzen würden, sondern auch ob die Bahn mit dem Ansturm zurecht käme. Das Ergebnis war eindeutig: Die Bürger nahmen das Angebot an. Doch das Unternehmen „Deutsche Bahn“ war in dieser Zeit überfordert, so Kleebinder.

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Günstige und einfache Bahnverbindungen

Seiner Meinung nach ist der Preis neben der Einfachheit eines der Argumente. Diese Vereinbarung brächte wohl das 49-Euro-Ticket, das im Frühling kommen soll. Es sei ein Schritt, um den Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel einzuleiten.

Seiner Meinung nach gäbe es heute einen Verkehrskollaps. Er erklärt dies wie folgt: Die Kunden müssten Verspätungen in ihre Fahrzeit mit einplanen. Deshalb seien sie darauf angewiesen, schon mit einem gewissen Zeitpuffer zu starten. Dies wirke sich maßgeblich negativ auf die Lebensqualität aus.

Digitalisierung unbedingt erforderlich

In diesem Zusammenhang fordert der Experte digitale Fahrpläne, Schienen-Netze und Weichenstellungen. Auf diese Weise könnte man die Kapazitäten nutzen und die Taktung schneller anpassen. Einfach nur die Kapazitäten zu erweitern und dabei die Digitalisierung der Bahn zu vernachlässigen, brächte die Mobilität in Deutschland nicht an das Ziel, meint Kleebinder.