285 Euro: Restaurants verlangen horrende Gebühren von ihren Gästen

Euro Geldscheine auf einem Teller
Symbolbild © imago/Bihlmayerfotografie

Die Deutschen lieben es, auswärts essen zu gehen. Dies wird aber in letzter Zeit immer teurer, denn viele Restaurants verlangen teils enorme Gebühren von ihren Gästen für den kulinarischen Genuss. Der Grund hierfür ist simpel: Die Gäste kommen manchmal einfach nicht.

Die Vorfreude auf ein schönes Essen im Restaurant kann schnell getrübt werden, wenn Gäste ihre Reservierungen einfach verfallen lassen. Wenn es aus Versehen passiert, ist es nicht sonderlich dramatisch, doch vielen Gästen fehlt das Verständnis für dieses Problem. Das Phänomen des Nichterscheinens wird zunehmend zum Ärgernis für Gastronomen, die damit hohe wirtschaftliche Verluste hinnehmen müssen. Infolgedessen erheben immer mehr Restaurants sogenannte No-Show-Gebühren, um diese Verluste zu senken, was den Gästen sicherlich nicht schmecken wird. Doch wie hoch können diese Gebühren tatsächlich sein?

Das Problem des Nichterscheinens: Eine Belastung für Gastronomen und Gäste

Die Reservierung eines Tisches im Restaurant ist in vielen Fällen unerlässlich, insbesondere in beliebten Lokalen und zu Stoßzeiten. Vor allem bei begehrten Lokalitäten in der Innenstadt weiß jeder, dass eine frühzeitige Reservierung Pflicht ist. Doch trotz der hohen Nachfrage bleibt ein beträchtlicher Anteil der reservierten Plätze ungenutzt, da Gäste einfach nicht erscheinen. Diese No-Shows haben weitreichende Konsequenzen für die Inhaber und Mitarbeiter in der Gastronomie.

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Der Leerstand der Tische führt nicht nur zu Umsatzeinbußen für die Restaurants, sondern verärgert auch potenzielle Gäste, die auf einen freien Platz gehofft hatten. Zudem müssen Kellner mit geringerem Trinkgeld rechnen, während Lebensmittel ungenutzt verbleiben und möglicherweise entsorgt werden müssen. Angesichts dieser Herausforderungen greifen immer mehr Gastronomen zu drastischen Maßnahmen, um dem Problem der No-Shows zu begegnen.

Die Einführung von No-Show-Gebühren: Ein kontroverses Mittel zur Lösung des Problems

Um den wirtschaftlichen Schaden des unentschuldigten Fernbleibens zu begrenzen, setzen immer mehr Restaurants auf die Einführung von No-Show-Gebühren. Diese Gebühren werden erhoben, wenn Gäste ihre Reservierung nicht wahrnehmen, ohne rechtzeitig abzusagen. Eigentlich eine verständliche Maßnahme. Ein Beispiel ist das Münchner Restaurant „Alois von Dallmayr“, das Gebühren bis zu 285 Euro pro Person erhebt.

Diese vielleicht etwas drastische Anordnung soll Gäste dazu ermutigen, ihre Reservierungen verantwortungsbewusst zu nutzen und bei Verhinderung rechtzeitig abzusagen. Der Einsatz dieser Gebühren ist jedoch nicht unumstritten und wirft so einige moralische Fragen auf, insbesondere wenn Gäste unvorhergesehene Umstände wie Krankheit oder persönliche Notfälle haben. Dennoch gewinnt dieses Instrument in der Gastronomie zunehmend an Bedeutung, um einen reibungslosen Ablauf und wirtschaftlichen Erfolg zu sichern. Wie gut diese Taktik sich anderswo durchsetzen wird, muss die Zeit zeigen.