„Bringt nix“: Erste Friseurin arbeitet nur noch 1 Tag in der Woche

Eine Friseurin wäscht die Haare ihrer Kundin im Waschbecken.
Symbolbild © imago/imagebroker

Eine Bamberger Friseurin hat sich entschieden, nur noch einen Tag pro Woche zu arbeiten. Dies tut sie, um auf die unfairen Arbeitsbedingungen und die unzureichende Entlohnung aufmerksam zu machen.

In einer unerwarteten Wendung entscheidet sich eine Friseurin aus Bamberg dazu, das herkömmliche Arbeitsmuster zu durchbrechen und ihre Arbeitsbelastung auf nur einen Tag pro Woche zu verringern. Eva Dengel, Besitzerin des Salons „Haarwerkstatt“ in der Sandstraße, möchte damit auf die schwierigen Arbeitsverhältnisse hinweisen, die viele Arbeitnehmerinnen in Deutschland beeinträchtigen.

Gleiche Arbeit und weniger Geld aufgrund der Steuerklasse

Früher arbeitete Dengel in Vollzeit, aber nachdem sie ihr Kind bekam, beschloss sie, ihre Arbeitszeit stark zu reduzieren. Doch nicht nur persönliche Gründe waren ausschlaggebend. Sie machte eine bittere Erfahrung mit dem deutschen Steuersystem, die sie dazu zwang, diesen Schritt zu gehen: Trotz gleicher Arbeit verdiente sie weniger als ihre Kollegin, aufgrund der verschiedenen Steuerklassen. Die Realität ist schonungslos – für viele Frauen lohnt sich Vollzeitarbeit einfach nicht mehr. Dengels Situation ist kein Einzelfall. Das Paar, zu dem sie gehört, entschied sich bewusst gegen das Ehegattensplitting, um ein höheres monatliches Einkommen zu erzielen. Das ist ein alarmierendes Zeichen dafür, wie groß die Diskrepanz zwischen Arbeit und Lohn in Deutschland geworden ist.

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Deutsche Familie haben trotz harter Arbeit zu wenig Geld

Die Geschichte von Eva Dengel hallt wie ein Weckruf durch das Land. Sie zeigt deutlich die Realität vieler Familien, die trotz harter Arbeit nur knapp über die Runden kommen. Die Forderung nach dringenden Veränderungen wird lauter und lauter. Das System, das eine talentierte und engagierte Friseurin wie Eva Dengel dazu zwingt, sich auf einen Arbeitstag pro Woche zu beschränken, ist defekt. Es ist an der Zeit für einen Wandel. Wir brauchen eine Wirtschaft, die für alle funktioniert, nicht nur für eine kleine Elite.

Trotz Fortschritten in Sachen Gleichberechtigung und zahlreichen Bemühungen um mehr Fairness stehen Frauen oft vor enormen Herausforderungen, wenn es darum geht, gerechte Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung zu erlangen. Eva Dengels Fall ist nur einer von vielen in diesem Land – zu vielen. Es bleibt zu hoffen, dass die Bedingungen am Arbeitsmarkt sich für Frauen schon bald ändern und fleißige Arbeiterinnen wie Eva Dengel optimistisch in die Zukunft blicken können.