Karlsruhe-Insider (dpa/lsw) – Schnapsbrenner in Baden-Württemberg helfen in Not geratenen Krankenhäusern in der Corona-Krise mit Alkohol.
Zur Herstellung von Desinfektionsmitteln werde dringend hochprozentiger Alkohol gesucht, sagte ein Sprecher des Universitätsklinikums Freiburg. Chemisch hergestellte Mittel seien Mangelware. Hilfe von Spirituosenherstellern sei daher willkommen. Aus Hochprozentigem
könnten Kliniken und Labore Desinfektionsmittel machen.
Produkte zum Desinfizieren sind wegen des Coronavirus nach Angaben des baden-württembergischen Sozialministeriums derzeit besonders gefragt und schwer zu bekommen. Kliniken stelle dies vor Probleme.
Die Uniklinik Freiburg erhalte nun 15 000 Liter Alkohol von regionalen Schnapsbrennern, sagte der Kliniksprecher. 12 000 Liter davon kommen von der Schwarzwälder Hausbrennerei Schladerer in Staufen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) bei Freiburg.
Schnäpse werden dazu dort aus dem Lager geholt und erneut destilliert, sagte Geschäftsführer Philipp Schladerer. So werde deren Alkoholgehalt erhöht. Aus Obstbränden und anderen Destillaten entstehe 80-prozentiger Alkohol. Dieser werde verarbeitet. «Mit den 12 000 Litern kommen wir einen Monat über die Runde», sagte der Sprecher der Uniklinik Freiburg. Das Klinikum sei dafür dankbar. Die Lage bleibe jedoch weiter angespannt. Wegen Corona sei der Desinfektionsmittelbedarf derzeit dreimal höher als sonst.
Die gesetzlichen Vorgaben für Spirituosenhersteller sind wegen der Corona-Krise kurzfristig gelockert worden, sagte ein Sprecher des Verbandes Badischer Klein- und Obstbrenner mit Sitz in Appenweier (Ortenaukreis).