Sogar tödlich: Neue Riesenzecke breitet sich in Deutschland aus

Eine weibliche Zecke, die Blut gesaugt hat, ist extrem groß und lang geworden. Sie bewegt sich langsam und der Fotograf macht einen einfachen Test, um zu sehen, ob sie die Grenze zu dem Maiglöckchen überschreitet.
Symbolbild © istockphoto/RolfAasa

Ein unheimliches Tier findet seinen Weg nach Europa. Der Stich dieser Riesenzecke kann sogar tödlich enden. In einem beliebten Urlaubsland der Deutschen war es jetzt so weit.

Es gibt beunruhigende Nachrichten aus den liebsten Urlaubsländern der Deutschen. Eine gefährliche Riesenzecke, deren Stich sogar tödlich sein kann, macht sich jetzt in Europa breit. Wer gestochen wird, hat definitiv nichts zu lachen.

Ausbreitung in Europa

Tödliche Infektionskrankheiten gibt es viele. Aber das Krim-Kongo-Fieber, das diese neue Zecke auf den Menschen überträgt, wünscht man wirklich niemandem. Eigentlich hat die tödliche Riesenzecke bei uns gar nichts zu suchen. Doch internationale Reisen einerseits plus der Klimawandel andererseits verändern die Bedingungen. Nun ist ein Mann in Spanien an dem Stich der Hyalomma-Zecke gestorben.

Ob bei der zwei Zentimeter großen Hyalomma-Zecke oder auch bei der „normalen“ deutschen Zecke, dem Gemeinen Holzbock: Gemeinhin spricht man von Zeckenbissen, was falsch ist. Da Zecken ihre Mundwerkzeuge verwenden, um sich in die Haut einzubetten und Blut zu saugen, haben wir es korrekterweise mit Stichen zu tun. Dabei injizieren die Tiere oft auch Speichel in die Wunde, der potenziell Krankheitserreger enthält. Bei der uns bekannten Zecke sind das Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis. Beides schmerzhafte Krankheiten, mit denen man nichts zu tun haben will. Die deutlich größere Hyalomma-Riesenzecke überträgt jedoch das Krim-Kongo-Hämorrhagische Fieber (CCHF) – und das ist sogar tödlich.

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Riesenzecke sogar tödlich

Neben ihrer Größe fällt die Hyalomma-Zecke im Vergleich zum Gemeinen Holzbock durch ihre markante Musterung auf. Sie weist nämlich dunkle Flecken auf hellem Untergrund auf. Somit ist sie um einiges leichter zu erkennen und wenn man das tut, sollte man weg- beziehungsweise zum Arzt rennen. Denn die Liste der Symptome des Krim-Kongo-Fiebers ist lang. Neben Fieber sind es Gelenk- und Muskelschmerzen, Müdigkeit und allgemeine Schwäche – Magen-Darm-Symptome und innere Blutungen kommen hinzu. Es ist wichtig, bei Verdacht auf CCHF sofort medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Bei einem älteren Mann in der spanischen Provinz Salamanca endete die Begegnung mit der Riesenzecke letzte Woche sogar tödlich.

Ursprünglich ist die Hyalomma-Zecke nicht bei uns, sondern im Nahen Osten und Afrika beheimatet. Aufgrund klimatischer Veränderungen wie höherer Temperaturen macht sie es sich jetzt aber auch hier gemütlich. Reisen von Menschen, aber auch der weltweite Handel mit Tieren begünstigen die Verbreitung der Riesenzecke zudem. Ein weiterer Faktor für das vermehrte Auftreten kann aber auch ein geschärftes Bewusstsein sein, weil wir das Tier mittlerweile häufiger den zuständigen Behörden melden. Und das sollten wir definitiv auch weiterhin tun, um die Verbreitung der tödlichen Riesenzecke im Zaum zu halten.