Deutsche Atommeiler sollen jahrelang am Netz gehalten werden

Mehrere Atomkraftwerke
Symbolbild © istockphoto/jotily

Es sind nur noch wenige deutsche Atomkraftwerke betrieben. Auch diese sollten abgeschaltet werden. Doch nun sieht die Lage anders aus.

Angesichts der Energiekrise muss die Politik reagieren. Denn die Strom- und Gaspreise nehmen extreme Ausmaße an. Angesichts dieser Lage bezieht jetzt Michael Kretschmer Stellung. Er ist der Ministerpräsident von Sachsen.

Atomlaufzeiten sollen verlängert werden

Dies hält Michael Kretschmer für dringend notwendig. Deshalb plädiert er dafür, deutsche Atommeiler noch für Jahre am Netz zu lassen. „Wenn wir den Zeitraum für die Endlagersuche betrachten, ist es doch nicht entscheidend, ob die deutschen Atomkraftwerke 5, 10 oder 15 Jahre länger am Netz bleiben“. So äußert sich der CDU-Vorsitzende in einem Interview.

Und er geht noch einen Schritt weiter. „Damit meine ich nicht nur die drei verbliebenen Meiler, sondern alle, die sich reaktivieren lassen. Ideologie können wir uns in der jetzigen Lage nicht leisten.“ So, Kretschmer weiterhin.

Politik diskutiert über die verbliebenen Atomkraftwerke

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Eigentlich sollten sie alle abgeschaltet werden. Doch seitdem Russland die Ukraine angegriffen hat, wird weniger Gas nach Deutschland geliefert. Nun wäre ein längerer Betrieb der drei verbliebenen Atomkraftwerke sinnvoll. Das sieht die Politik so.

Diskutiert wird jedoch um den Zeitraum. Robert Habeck von den Grünen erachtet es als sinnvoll, zwei Kraftwerke für den Fall von Engpässen noch bis Mitte April einsatzbereit zu halten. Und zwar Isar 2 (Bayern) und Neckarwestheim (Baden-Württemberg). Nach dem unter der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beschlossenen Atomausstieg sollten eigentlich alle deutschen Atomkraftwerke zum Jahresende vom Netz gehen.

Es geht um eine neue Energiewende

Denn das Ziel wird grundsätzlich nicht aufgegeben. Deutschland soll klimaneutral werden. Das derzeit sind wir auch noch vom russischen Gas abhängig. Es müssen also andere und neue Wege beschlossen werden. Und die Meiler müssen am Netz bleiben, solange sie gebraucht werden.

So sieht Kretschmer die Lage.