Ausschreitungen bei Hochrisikospiel Karlsruher SC gegen SV Waldhof Mannheim.
Fabian Geier – Zum Halbfinale des Badischen Fußballpokals empfing der Karlsruher SC den Regionalligisten SV Waldhof Mannheim am Mittwochnachmittag im Wildparkstadion Karlsruhe. Das Baden-Derby wurde von der Polizei als “Hochrisiko-Spiel” eingestuft, da die Fanlager verfeindet sind. Über 1.000 Polizeibeamte waren vor Ort. Erhebliche Verkehrsbehinderungen und Ausschreitungen waren die Folgen des Rivalen-Derby.
Der Polizei-Einsatzleiter Lutz Schönthal hatte sich bereits vorab mit Fanbriefen an die Anhänger beider Vereine gewandt um gewalttätige Auseinandersetzungen zu verhindern. Die Polizei traf intensive Maßnahmen für eine strikte Fantrennung. Es bestand generelles Alkoholverkaufsverbot und Anti-Konflikt-Teams waren im Einsatz. Die Polizei drohte an bei Auseinandersetzungen zwischen den Fanlagern, aber auch gegenüber Polizeibeamten, konsequent durchgreifen. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass das Vermummen oder Abbrennen von Pyrotechnik verboten ist”, so Schönthal.
Da die Anreisephase zum Spiel in die Zeiten des Feierabendverkehrs fiel und zusätzlich eine Baustelle für Verkehrsbehinderungen sorgte, war das Verkehrschaos perfekt. Der Adenauerring wurde ab 15.30 Uhr und bis zum Ende der Abreisephase auf Höhe des Stadions für den Fahrzeugverkehr komplett gesperrt.
Bereits vor Spielbeginn kam es zu einigen Ausschreitungen und Angriffen gegenüber Polizeibeamten, so Raphael Fiedler Polizei-Pressesprecher Karlsruhe. Zur Halbzeitpause kann die Polizei aber eine weitestgehend positive Bilanz des Einsatzes ziehen.
Im Vorfeld kam es zu Flaschenwürfen von Waldhof-Fans gegenüber Polizeibeamten am Karlsruher Hauptbahnhof. Hierbei wurden 6 Beamte verletzt und mussten vom Rettungsdienst versorgt werden. Das Pokalspiel wurde mit 10 Minuten Verspätung angepfiffen.
Auch beim KSC-Fanmarsch zum Stadion gab es Probleme mit Pyrotechnik. Es wurden Pyrotechnik-Raketen gezündet, welche in Richtung eines Polizeihubschrauber abgefeuert wurden. Diese verfehlte zum Glück ihr Ziel. Die Polizei nahm insgesamt 3 Personen fest, welche Pyrotechnik zündeten und gegen Polizeibeamte richteten.
Die Polizei ist derzeit mit über 1.000 Beamten im Einsatz. Zwei Wasserwerfer stehen bereit. Die Beamte bereiten sich darauf vor, dass nach dem Pokalspiel weitere Ausschreitungen möglich sind, so Raphael Fiedler zur Halbzeitpause. Auch während der ersten Halbzeit waren im Stadion immer wieder Pyrotechnik-Knaller zu hören.
Während dem Spiel kam es zu weiteren Zündungen von Pyrotechnik. Insgesamt wurden abschließend 8 Personen vorläufig festgenommen. Bei Widerstandshandlungen und Angriffen auf Polizisten, wurden 7 Beamte verletzt.
Der KSC gewann 4:0. Es herrscht eine angespannte Stimmung nach dem Spiel.
UPDATE 21:00 UHR:
Böller wurden im Hauptbahnhof gezündet. “Unterlasst die gegenseitigen Provokationen und das Zünden von Böllern!” so die Bundespolizei via Twitter”. Die Lage hatte sich ansonsten nach dem Spiel deutlich beruhigt. Die Polizei hat die verfeindeten Fans gut voneinander abgeschirmt. Alle Fans haben soeben den Karlsruhe Hauptbahnhof verlassen.
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Fair geht vor! Unterlasst die gegenseitigen Provokationen und das Zünden von Böllern! #KSCSVW. *dh pic.twitter.com/A9It3WoFgk
— Bundespolizei Baden-Württemberg (@bpol_bw) 18. April 2018