Karlsruhe-Insider: Nicht ohne Grund hat Karlsruhe im vergangenen Jahr den Titel “Fahrradhauptstadt Deutschlands” im ADFC-Fahrradklima-Test errungen.
Denn in punkto Stadtplanung macht sich die Fächerstadt stark für die Verbesserung des Fahrrad-Wegenetzes – wie zwei aktuelle Entscheidungen des gemeinderätlichen Planungsausschusses zeigen.
Einstimmig votierten die Mitglieder bei ihrer jüngsten Sitzung im Juni für das Planungsziel “Rad-Südtangente” als Bestandteil der Radschnellverbindung “Ringroute”. Die Ringroute führt etwa 26 Kilometer rund um Karlsruhe und ist Teil der “Machbarkeitsstudie Radschnellverbindungen Mittlerer Oberrhein” des Regionalverbands Mittlerer Oberrhein. Die südliche Hälfte der Route umfasst mehr als zwölf Kilometer, verläuft parallel zur Südtangente (K 9657) und heißt daher Rad-Südtangente. Geplant ist auf dieser Strecke auch ein Fuß- und Radverkehrstunnel unter dem Schwarzwaldkreuz in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium (RP). Sollte eine Förderung durch Bund und Land als Schnellweg bewilligt werden, steigt die Stadtverwaltung in die Planungen ein. Konkret werden Stadt und RP mit der Zustimmung des Ausschusses den östlichen Ast der Rad-Südtangente entsprechend der Qualitätsstandards von Radschnellverbindungen planen. Die erhoffte Förderung des Projekts zu 87,5 Prozent bedingt sich durch den Anschluss in Weiherfeld an die Radschnellverbindung nach Ettlingen. Zudem trifft die Route in Grünwinkel auf die Schnellverbindung nach Rastatt.
Durchgehender Radstreifen Hans-Thoma-Straße
Ebenfalls um den Zweiradverkehr drehte sich ein weiterer Tagesordnungspunkt im Planungsausschuss: Im Zuge des IQ-Leitprojekts “Fahrradstadt Karlsruhe” soll auf der Westseite der Hans-Thoma-Straße ein durchgehender Radfahrstreifen zwischen Binsenschlauchallee und dem Knotenpunkt Hans-Thoma-Straße/Waldstraße/Zirkel eingerichtet werden. Dabei greift für den Busverkehr die Regelung “Linienverkehr frei” von Willy-Andreas-Allee bis Bismarckstraße, um die Haltestelle “Linkenheimer Tor” auch bei Rückstau anfahrbar zu halten. Gleichzeitig werden dann die Seitenräume größtenteils verbreitert sowie drei zusätzliche Querungsstellen für den Fuß- und Radverkehr eingeplant. Der geplante Radfahrstreifen wird durch die Ummarkierung eines Kfz-Fahrstreifens gewonnen – kompensiert durch ein neues Signalprogramm für die Fahrzeuge. Ein positives Votum hierfür gab es aus dem Gremium. Nun muss noch die Förderung als Routenteil des “RadNETZ-BW” bewilligt werden. Das Radnetz soll bis 2025 zu 75 Prozent fertiggestellt sein. Eine bauliche Realisierung strebt die Stadtverwaltung im Doppelhaushalt 2022/23 an.