Kein Bargeld mehr: Bank schließt alle Filialen in Deutschland

Vor einem Geldautomaten ist eine große Menschenansammlung.
Symbolbild © istockphoto/U.Ozel.Images

Diese bekannte Bank schließt nun alle ihre Filialen in Deutschland, da wohl kaum noch Bargeld genutzt wird. Die Digitalisierung schreitet voran.

Ein bedeutsamer Schritt steht bevor, der das Bankwesen in Deutschland möglicherweise komplett verändern könnte. Eine große Bank hat angekündigt, alle ihre Filialen in Deutschland bis auf die Hauptgeschäftsstelle zu schließen. Diese Entscheidung wirft Fragen auf, da viele Banken normalerweise großen Wert auf persönliche Interaktion und einfache Erreichbarkeit legen.

Ungewöhnlich geringe Bargeld-Nachfrage in Bank-Filialen

Die Raiffeisenbank Hochtaunus teilte der Presse mit, dass der Grund für diesen ungewöhnlichen Schritt im vergangenen Jahr liege. Obwohl Bargeld nach wie vor beliebt sei, habe die Bank eine ungewöhnlich geringe Nachfrage in ihren Geschäftsstellen verzeichnet. Es sei überraschend, dass im Durchschnitt nur zwei Kunden pro Stunde die Bank aufgesucht hätten. Die Entscheidung der Bank, alle ihre Filialen in Deutschland zu schließen, wird jedoch die Bargeldversorgung nicht beeinträchtigen. Denn die Bank plant, die Bedürfnisse ihrer Kunden durch Kooperationen mit Einzelhandelsketten wie Rewe, Penny und dm zu erfüllen. Kunden können also weiterhin Bargeld beziehen, allerdings nicht mehr in einer typischen Bankumgebung. Dieser drastische Schritt wirft eine größere Frage auf: Könnte das der Anfang vom Ende der Bargeld-Ära sein?

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Banken in Deutschland werden zunehmend digitaler

Experten meinen, dass andere Banken diesem Beispiel möglicherweise folgen könnten. Der Abbau aller Filialen verspricht dieser Bank in Deutschland eine enorme finanzielle Entlastung. Eine Studie von McKinsey & Company zeigt, dass die Ausgaben für die Bargeldversorgung die Banken jährlich ungefähr zwei Milliarden Euro kosten, einschließlich der Kosten für die rund 55.000 Geldautomaten im ganzen Land.

Diese Veränderung spiegelt auch die veränderten Gewohnheiten der Verbraucher wider. Karten, Smartphones und andere digitale Zahlungsmethoden gewinnen zunehmend an Popularität. Insbesondere bei jüngeren Kunden geht die Nachfrage nach Bargeld zurück. Die Raiffeisenbank Hochtaunus könnte also eine Vorreiterrolle einnehmen, die andere Banken dazu ermutigt, herkömmliche Filialen zugunsten digitaler und effizienterer Lösungen zu schließen. Die Zukunft des Bargelds in Deutschland scheint an einem entscheidenden Punkt zu stehen.