Karlsruhe-Insider:KIT mit gefährlichem Baustoff belastet
Mitarbeiter des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) schreiben einen offenen Brief an den Präsidenten, Studenten hängen Protestplakate nachts auf, und in einem Labor-Fachjournal äußern Wissenschaftler harte Kritik an der Uni-Führung: Die Belastung mit giftigem und krebsauslösenden PCB in mehreren Gebäuden der großen Forschungsuni und der Umgang des KIT mit dem Problem verärgern Hochschullehrer und Studenten.
Der KIT-Vizepräsident äußerte Verständnis für die Lehrer und Studenten. Er wehrt sich aber dagegen, dass falsche Messungen durchgeführt werden.
Mitarbeiter des KIT beunruhigt vor Allem, dass PCB bei hohen Temperaturen „ausdampfen“ und im Hochsommer oft eine Raumtemperatur von 30° erreicht wird.
Die Verantwortlichen orientieren sich an der PCB-Richtlinie, an der Arbeitsstättenverordnung und an den Empfehlungen der sogenannten MAK-Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe.
Auf die Frage, ob nicht alle Mitarbeiter informiert wurden, erklärte der Vizepräsident, dass alle Institutsleiter angeschrieben wurden.
PCB wird nicht nur über die Luft und über die Haut aufgenommen, sondern zu einem Großteil über die Nahrung. Es wird allen Mitarbeitern eine individuelle Beratung und auch Blutprobenanalysen angeboten. Die Umzugsfrage in andere Büros regeln die Institute, um den Schaden so gering wie möglich zu halten.