Nach 300 Jahren: Nächste deutsche Traditionsbrauerei ist pleite

Eine Brauerei mit alten Kesseln.
Symbolbild © imago/Zoonar

Eine deutsche Traditionsbrauerei ist pleite. Nach mehr als 300 Jahren muss das nächste Unternehmen sich nun geschlagen geben. Das ist die traurige Geschichte hinter dem Ganzen.

Mit lang bestehenden Unternehmen verbinden viele eine Geschichte. Und das sind oft nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Kunden. Jetzt wurde allerdings bekannt, dass eine deutsche Traditionsbrauerei mit über 300 Jahren Geschichte pleite ist. Das sind die Einzelheiten dazu.

Koblenzer Brauerei seit 1689

Die Rede ist von der Koblenzer Brauerei, die bereits im Jahr 1689 in der Koblenzer Altstadt gegründet wurde. Seither bietet das Unternehmen, wenn auch ursprünglich unter anderem Namen, herbes Pils, alkoholfreie Biere, Radler, Vollbier und Kellerbier an. Trotz der langen Geschichte, welche die Brauerei geprägt hat, konnte sie sich leider nicht von der schweren wirtschaftlichen Lage der letzten zwei Jahre erholen. Es wurde bekannt, dass die Koblenzer Brauerei Insolvenz angemeldet hat. Bisher sind die offiziellen Gründe vom Unternehmen noch nicht mitgeteilt worden. Über diese lässt sich im Moment nur spekulieren.

Hohe Produktionskosten

Mit Ausbruch des Ukraine-Kriegs und der dadurch angespannten Wirtschaft stiegen die Kosten für zahlreiche Hersteller. Das Jahr 2023 wurde bereits einigen Betrieben in Deutschland zum Verhängnis. Jetzt ist klar, gleiches gilt auch für die Koblenzer Brauerei. Das Unternehmen selbst gab an, dass einzelne Bereiche im Jahr 2022 rund 50 bis 60 Prozent mehr Kosten verursachten als zuvor. Vor allem die Preise für Getreide, die Kronkorken und Etiketten seien hiervon maßgeblich betroffen gewesen. Diese Preisentwicklung ebnete den Weg für die Krise. Hinzu kam die abfallende Nachfrage der Kunden, sodass die Brauerei wirtschaftlich nicht mehr rentabel blieb.

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Mitarbeiter vorerst entwarnt

Derzeit arbeiten 42 Angestellte in der Brauerei. Diese sollen zeitnah über das Insolvenzverfahren und mögliche Sanierungsmaßnahmen informiert werden. Die Mitarbeiter müssen bis auf Weiteres jedoch nicht auf ihre Gehälter verzichten, da diese durch das Insolvenzgeld abgedeckt seien, heißt es. Wie es im Detail mit der Traditionsbrauerei weitergeht, werden schlussendlich weitere Verhandlungen zeigen. Ob sie sich von dieser Pleite noch einmal erholt, ist bis dato ebenso ungewiss.