Neues MEGA-Tiergehege im Karlsruher Zoo: Und diese Tiere sollen einziehen!

Symbolbild Foto: Stadt Karlsruhe

Für die Luchse entsteht derzeit im Zoologischen Stadtgarten ein neues Gehege am Lauterberg. Es soll naturnah gestaltet und einem Bergausschnitt im Schwarzwald nachempfunden sein. Bäume, Trockenmauern, Steilhänge und flache Bereiche werden sich abwechseln. Bislang leben die Luchse auf etwa 110 Quadratmetern im Raubtierhaus, am Lauterberg wird ihnen die zehnfache Fläche zur Verfügung stehen.

Die Baustelle ist eingezäunt, ein großer Schreitbagger, der speziell für Berghänge konstruiert ist, steht bereit. “Zuerst beginnen die Arbeiten im oberen Teil der Anlage, dort entsteht eine Aussichtsplattform”, erklärt Eva Kaltenbach, die beim Zoo für die bautechnische Projektbegleitung zuständig ist. Es folgen die Bodenarbeiten, dann die Blockhütte, die den Tieren auch als Wetterschutz dienen soll. Im Frühsommer wird nach derzeitiger Planung der Zaun der Anlage gebaut.

Beginnen wird das Gehege am Fuße des Lauterbergs aus Richtung des Eingangs Süd und zieht sich dann am Weg entlang bis zu den Eulenvolieren. “Es wird eine äußerst abwechslungsreiche Anlage”, so Kaltenbach. “Gleichzeitig wollen wir den Zoogästen aber auch besondere Einsichten in den Lebensraum zu bieten.” Dafür sollen etwa Vorzugsplätze für die Luchse geschaffen werden. Hier sollen Besucherinnen und Besucher die Tiere gut sehen können – und diese sich zugleich besonders wohl fühlen. Ein beheizbarer Fels soll diesen Zweck erfüllen.

Zwei Besucherplattformen werden den besonderen Blick in und über die Anlage ermöglichen. Die obere bietet einen Rundumblick, die untere wird barrierefrei erreichbar sein und durch eine große Panoramascheibe die Einsicht aus der Talperspektive ermöglichen. Wenn die Luchse ihr neues Gehege erobern, werden sie dort eine zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeit bekommen. Ein Beutezug wird quer über die Anlage gebaut. Daran kann Futter aufgehängt und in großer Geschwindigkeit gezogen werden. Die Luchse können sich so ihre “Beute” erjagen.

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Der Lauterberg soll mit den Luchsen als symbolisches Tor zum Nationalpark Schwarzwald eine besondere Bedeutung bekommen. “Die Anlage wird mitten in der Stadt ein Vorposten für den Nationalpark, der wenige Kilometer entfernt beginnt”, erläutert Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt: “Die Luchse lebten früher auch im Schwarzwald. Sie sind somit eigentlich Teil der ursprünglichen Artenvielfalt der Region. Damit wird der Naturschutzgedanke für unsere heimische Flora und Fauna noch fester im Zoo verankert.” Somit wird die Patenschaft, die Karlsruhe für den Nationalpark übernommen hat, mitten in der Stadt sichtbar.

Bäume und Sträucher bleiben zum Großteil erhalten. Bereits im vergangenen Frühjahr wurde kleinerer Bewuchs zurückgeschnitten, denn eigentlich sollten bereits damals die Bauarbeiten beginnen. Allerdings mussten Ausschreibungen wieder aufgehoben werden, da sonst das Budget stark überschritten worden wäre. Nach kleineren Veränderungen zur Kostenreduktion und neuen Ausschreibungen kann jetzt der eigentliche Bau erfolgen.

Die veranschlagten Kosten für die neue Anlage auf dem Lauterberg liegen bei rund 800.000 Euro. Spätestens im Herbst sollen die Tiere umziehen. Das Luchsgehege ist neben der Erweiterung der Elefantenaußenanlage das zweite Großprojekt aus dem Entwicklungskonzept des Zoologischen Stadtgartens, dass dieses Jahr vollendet werden soll.

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