Heilbronn (ots) – Rund 20 Beamte der Schutz- und Kriminalpolizei Tauberbischofsheim durchsuchten am Donnerstag einen Schlachthof in Tauberbischofsheim.
Angeordnet wurde die Durchsuchung auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mosbach von einem Richter des Amtsgerichts Mosbach. Anlass des von Amtswegen eingeleiteten Ermittlungsverfahrens waren Medienberichte vom 14.02.2017 sowie Anzeigen des Vereins “SOKO Tierschutz” aus Augsburg und einer Fastfoodkette wegen Verstößen gegen das
Tierschutzgesetz.
Hiernach seien Tiere vor der Schlachtung nicht ausreichend betäubt worden, nicht zugelassene Geräte eingesetzt worden und vor der Betäubung der Schlachttiere mehrfach massive und unnötige Gewalt angewendet worden.
Die in gestrigen Medienberichten bei “Stern TV” ausgestrahlten Aufnahmen sollen im Schlachthof Tauberbischofsheim entstanden sein, von dem aus auch der Rindfleischlieferant der Fastfoodkette McDonald’s beliefert wurde.
Die Anzeigen richten sich gegen die Verantwortlichen und Mitarbeiter der Firma, die den Schlachthof betreibt und gegen das zuständige Veterinäramt. Bei der Durchsuchung
wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt, dessen Auswertung längere Zeit in Anspruch nehmen wird.
Das Fernsehmagazin “Stern TV” zeigte zuvor schockierende Bilder von Rindern, die mit Elektro-Schockern getrieben und anschließend an den Schlachthaken gehängt wurden, obwohl die Betäubung teilweise sichtbar nicht anschlug. Auch der “SWR” hatte über die Durchsuchung berichtet. Der Betrieb gehört zur Firma “OSI” mit Europa-Sitz in Gersthofen bei Augsburg, einem Lieferanten der Fast-Food-Kette “McDonald’s”, die inzwischen wohl auch Anzeige erstattet haben.