U-Bahn: Am Karlstor in Karlsruhe beißt sich der Abrissbagger durch

Symbolbild Foto: Kasig

Karlsruhe: Am Karlstor geht es den letzten Resten der vor etwas mehr als 50 Jahren anlässlich der Bundesgartenschau 1967 gebauten Kriegsstraße mächtig an die Substanz aus Stahlbeton.

Denn Abrissbagger mit speziellen Werkzeugen brechen im Baufeld W 1 unmittelbar östlich der Kreuzung der Kriegsstraße mit der Karlstraße die früheren Rampenwände sowie einen Teil des Deckels der bis zum Frühjahr noch genutzten Unterführung ab. Damit verschwindet hier nach dem bereits abgebrochenen Ettlinger Tor die zweite der Unterführungen, die vor einem halben Jahrhundert dafür sorgten, dass Autos ganz im Sinne des damaligen Ideals der „autogerechten Innenstadt“ kreuzungsfrei von West nach Ost und umgekehrt rollen konnten.

Mit der Inbetriebnahme der Kriegsstraße wird hier der Öffentliche Personennahverkehr Vorrang haben: Dort, wo jetzt noch die Abrissbagger tätig sind, Erdreich ausgehoben wird und das Herstellen der Weichgelsohle läuft, ist dann ein Gleisdreieck zu finden, dass die neue Straßenbahntrasse Kriegsstraße nach Süden und Norden mit den Gleisen in der Karlstraße verbindet.

In den anderen Baufeldern beim Umbau der Kriegsstraße mit einer neuen Gleistrasse „oben“ und einem Autotunnel „unten“ befindet sich der Tunnelbau in offener Bauweise in unterschiedlichen Stadien: Ganz im Osten, am Mendelssohnplatz im Baufeld O 2, werden die letzten Tunneldeckel hergestellt. Oben auf dem Baufeld O 2, in der Mitte der Kreuzung, sind die Gleisbauer am Werk, um das hier später liegende Gleisviereck zu positionieren. Ab voraussichtlich 26. Oktober wird es zunächst in Nord-Süd- beziehungsweise Süd-Nord-Richtung befahrbar sein. Parallel zum Gleisbau hat im Umfeld des Mendelssohnplatzes die Herstellung der endgültigen Oberfläche der Kriegsstraße durch die Straßenbauer begonnen.

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Im Baufeld O 3 zwischen Mendelssohnplatz und Meidinger Straße hat der Erdaushub bis hinunter zur ersten Ankerlage begonnen.

Im Baufeld O 4 zwischen Meidinger Straße und Ettlinger Tor dauert der Aushub von Erdreich bis zur Endtiefe der Baugrube an. Parallel wird der Baugrubenverbau nach hinten im Erdreich verankert. Im westlichen Teil des Baufelds läuft die Herstellung der Weichgelsohle, die die Baugrube nach unten gegen das Grundwasser abdichtet.

Nach erfolgreicher Dichtigkeitsprüfung im Baufeld W 4 westlich der Kreuzung Ettlinger Tor wird hier der Erdaushub bis zur endgültigen Tiefe der Baugrube und der weitere Abbruch der Unterführung fortgesetzt.

Genau wie im Baufeld O 2 östlich vom Mendelssohnplatz geht im westlichen Teil des Baufeldes Baufeld W 3 zwischen Ritterstraße und Ettlinger Tor der Tunnelbau auf die Zielgerade: Tunnelsohlen, Tunnelaußen- und -mittelwände sowie Tunneldeckenabschnitte werden laufend betoniert. Auf der Südseite dieses Baufeldes entstehen Böden, Wände und Decken der unterirdischen Tunnelbetriebszentrale.