Aussterben: Immer mehr traditionelle Schuhgeschäfte verschwinden

Sale im Schuhgeschäft.
Symbolbild © istockphoto/Krezofen

Die aktuelle wirtschaftliche Lage sorgt dafür, dass immer mehr traditionelle Schuhgeschäfte aus deutschen Innenstädten verschwinden.

Immer mehr Unternehmen melden aktuell Insolvenz an und auch die Schuhbranche bleibt nicht verschont. Wer in letzter Zeit in der Stadt war, hat vielleicht sogar schon bemerkt, dass nach und nach immer mehr traditionelle Schuhgeschäfte verschwinden.

Die Leute sparen

Durch die Inflation wird alles teurer und die Deutschen sparen, wo sie können. In erster Linie verzichten Verbraucher dabei auf Luxusgüter wie Kleidungsstücke und Schuhe. Diese Entwicklung geht jedoch nicht spurlos an den Schuhhändlern vorbei, die gerade jetzt auf ihre Einnahmen angewiesen sind. Denn auch für die Unternehmen sind die Kosten für Energie, Personal und Co. signifikant gestiegen.

Die Kombination aus weniger Einnahmen und gestiegenen Kosten sorgt in Folge dafür, dass immer mehr traditionelle Schuhgeschäfte Insolvenz anmelden und aus den Städten verschwinden. Medien berichten, dass allein dieses Jahr bereits mehrere hundert Geschäfte geschlossen wurden. Experten gehen sogar davon aus, dass weitere Läden in den nächsten Monaten folgen werden.

Immer mehr Insolvenzen

Zuletzt haben bekannte Schuhketten wie Reno und Görtz ihre Zahlungsfähigkeit öffentlich gemacht. Der Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren (BTE) schätzt, dass seit Beginn dieses Jahres 500 Schuhläden dichtgemacht haben. Damit gibt es jetzt noch rund 9.500 traditionelle Schuhgeschäfte in Deutschland. Der Hauptgeschäftsführer der BTE macht deutlich, dass er nicht daran glaubt, dass sich die Situation bald für den Schuhhandel verändern wird. Er rechnet damit, dass es weiterhin herausfordernd bleibt.

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Der Hauptgeschäftsführer Rolf Pangels berichtet auch, dass die meisten Schuhgeschäfte nur ein geringes Plus für das erste Halbjahr 2023 verzeichnen konnten. Viele schrieben seiner Aussage nach sogar rote Zahlen. Demgegenüber stehen die durch die Inflation stark gestiegenen Kosten. Überraschenderweise entscheiden sich jedoch immer mehr Menschen wieder gegen Online-Käufe und für den Einkauf in den Innenstädten. So wurden laut Aussage der BTE etwa zwei Drittel aller Umsätze der Schuhbranche im stationären Handel gemacht. Während der Corona-Pandemie sah das noch ganz anders aus. Hier entfielen knapp fünfzig Prozent der Umsätze im allgemeinen Onlinehandel auf Online-Käufe. Aktuell liegt er nur noch bei achtzehn Prozent. Es bleibt abzuwarten, wie viele weitere traditionelle Schuhgeschäfte dieses Jahr noch aus den Städten verschwinden werden.