Domino-Effekt: Weitere deutsche Schuh-Ketten melden Insolvenz an

Sale im Schuhgeschäft.
Symbolbild © istockphoto/Krezofen

Nach Görtz steckt das nächste Schuhaus in der Krise. Salamander steht kurz vor drastischen Maßnahmen, die alle betreffen.

Viele Menschen kennen Lurchi – einen Werbehelden seit 1937. Der niedliche Salamander ist für die gleichnamige Schuhkette aktiv. Über Jahrzehnte begeisterte er Generationen. Nun soll die Zukunft von Lurchi auf dem Spiel stehen.

Neuausrichtung von Salamander 

Das Schuhhaus Klauser und die Handelssparte von Salamander planen eine Neuausrichtung. Das geht aus einer Mitteilung vom 14. Dezember im Rahmen des Schutzschirmverfahrens hervor.

Betroffen von dem Verfahren seien 93 Filialen in Deutschland und insgesamt 950 Mitarbeiter. Auf den Verkauf soll sich das Verfahren nicht auswirken. Außerdem sichert das Unternehmen alle Löhne bis Februar 2023 zu.

Schutzschirmverfahren soll Unternehmen retten

Salamander befand sich schon 2004 in der Insolvenz. Zum damaligen Zeitpunkt hatte der Handtaschen-Hersteller EganaGoldpfeil das Unternehmen aufgekauft. Dann musste man selbst Insolvenz anmelden und gab Salamander weiter an die Ara AG.

Als Einzelhandelssparte muss Klauser in das Schutzschirmverfahren. Im Zuge der Ukraine-Krise hätten die Verbraucher zuletzt deutlich weniger gekauft, was zu drastischen Verlusten führte. Man möchte nun alle betroffenen Gesellschaften auf den neuen Markt einstellen. Aus diesem Grund wurde am 13. Dezember das Schutzschirmverfahren am Amtsgericht Wuppertal beantragt.

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Notwendige Maßnehmen 2023 umsetzen

Verantwortliche für die Rekonstruktion und Restrukturierung sind Alexander Höpfner und Sven Tischendorf. Für die beiden ist nach eigener Aussage das Schutzschirmverfahren eine ideale Möglichkeit, um das Unternehmen zu stärken.

Laut Höpfner möchte man nun auf Geschäftspartner, Mitarbeiter und Lieferanten zugehen und zukünftige Maßnahmen besprechen. Der finale Plan soll im Mai 2023 vorliegen. Er soll bewusst und gründlich vorbereitet werden.

Die Schuhbranche in der Krise

Die Vermutung liegt nahe, dass der gesamte Schuhhandel tief in der Krise steckt. Vor Kurzem wurde die Insolvenz der Schuhkette Görtz bekannt. Die Schließung der ersten Filialen hat bereits begonnen. Zuletzt Schloss Görtz vier von fünf Läden allein in der Stadt Köln.

Ebenso von einer Krise betroffen ist die Handelskette Reno. Das Unternehmen habe die Insolvenz nur abwenden können, indem alle Filialen und der Onlineshop verkauft wurden.