Erste Bäckereien reagieren auf die neue EU-Verordnung. Sie halten Insekten in Backwaren für Unsinn. Sie weigern sich, Insektenmehl in ihren Backwaren zu verarbeiten.
Seit einigen Wochen ist es erlaubt, Heimchen und Getreideschimmelkäfer in Backwaren zu verarbeiten. Damit ist die Verwendung von Insekten im Mehl gesetzlich erlaubt. Immer mehr Kunden sind verunsichert, wenn es darum geht, Backwaren ohne Insekten zu wählen. Deshalb weigern sich immer mehr Bäckereien, diesen Weg zu gehen.
Kein Insektenmehl in Backwaren
Einige Bäckereien würden bereits gereizt auf das sensible Thema reagieren. Tatsächlich würden einige Kunden bereits nachfragen, wie die Bäckerei mit der neuen EU-Verordnung umgehen werde. Nur weil es gesetzlich erlaubt sei, Insekten zu verarbeiten, würden die Betriebe dies noch lange nicht tun. Für die betroffenen Betriebe sei das Thema eher eine Utopie, die erst dann in Betracht gezogen werde, wenn die Klimaerwärmung alles auf den Kopf stelle.
Derzeit beziehe man die Rohstoffe von sehr guten landwirtschaftlichen Betrieben und sehe daher keinen Grund, die Rezeptur dahingehend zu ändern. Man gehe davon aus, dass Insektenmehl eher Nachteile mit sich bringe, da es keine optimalen Backeigenschaften habe. Die Klebefähigkeit des Getreides im Mehl sei notwendig. Aus technischer Sicht sei es nicht machbar, aus Insektenmehl ein Brot oder Brötchen zu backen.
Kein Markt für tierische Backwaren in Sicht
Außerdem sei tierisches Mehl wesentlich teurer. Derzeit liege der Preis beispielsweise für Grillenmehl bei 150 Euro. Mit solchen Preisen könne man nicht wirtschaftlich arbeiten. Wenn man überhaupt ein so eiweißreiches Produkt herstellen wolle, müsse man einen deutlich höheren Preis verlangen. Es ist daher fraglich, ob es derzeit überhaupt einen Markt für Backwaren aus Insektenmehl gibt. Aus diesem Grund lehnen viele Bäckereien die Verwendung von Insekten ab und machen dies zum Teil auch durch Hinweisschilder an den Filialen deutlich. Diese Nachrichten sorgen bei vielen Kunden wohl erst einmal für Beruhigung.
