Hunderte Stellen werden gestrichen: Zalando zieht die Reißleine

Selektive Unschärfe auf einem Zalando-Logo auf ihrem Outlet-Store in Köln mit verschwommenen Kunden, die vorbeigehen.
Symbolbild © istockphoto/BalkansCat

Bei Zalando fallen hunderte Stellen weg. Trotz längerer Ankündigung sind die betroffenen Angestellten des Online-Modehändlers frustriert.

Es wurde schon seit längerem angekündigt, aber das ist nur ein schwacher Trost für die Betroffenen. Zalando baut jetzt hunderte Stellen ab. Langjährige Mitarbeiter verlieren somit ihre Jobs. Die Begründung, warum das Unternehmen zu dieser Maßnahme greift, ist ebenfalls sehr gewöhnungsbedürftig.

Heftige Maßnahme

Es scheint ein böser Trend in Deutschland umzugehen. Vor allem in jüngster Vergangenheit bekommt man das Gefühl, der Stellenabbau werde zur gängigen Praxis. Wir haben viel über das Thema berichtet. Der letzte große Schlag traf die Mitarbeiter dieses Autozulieferers – hier fielen knapp 1.000 Arbeitsplätze weg. Und nun müssen die Angestellten eines beliebten Online-Versandhauses einstecken – Zalando streicht hunderte Stellen.

Wie kommt es zu dieser radikalen Entscheidung? Möchte Zalando jetzt kleinere Brötchen backen? Der Modehändler ist seit 2021 an der Börse. Da kann er sicherlich jede Arbeitskraft gebrauchen. Doch Zalando scheint das nicht so zu sehen. Die Konsequenz war, dass in der gesamten letzten Woche der Börsenwert des Unternehmens von Tag zu Tag mehr absank. Vielleicht war der Stellenabbau doch nicht die beste Idee.

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Hunderte Stellen fallen weg

Das deutsche E-Commerce-Unternehmen wurde 2008 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Berlin. Zalando ist auf den Online-Verkauf von Mode sowie Schuhen spezialisiert, bietet seit 2018 zudem Kosmetik und seit 2023 auch Spielzeug an. Zalando hat sich zu einem der größten Online-Modehändler in Europa entwickelt und ist in mittlerweile mehreren Ländern aktiv. Das für seinen kundenorientierten Ansatz bekannte Unternehmen möchte indessen auf hunderte seiner Mitarbeiter – größtenteils aus dem Bereich „Marketing“, verzichten – mit der Begründung, in Zukunft schneller handeln zu wollen.

Fragwürdige Begründung

Ein schnelleres Unternehmen mit weniger Mitarbeitern? Der Schritt wurde zwar schon im Februar dieses Jahres bekanntgegeben, ihn aber damit zu begründen, dass die firmeninterne Prozesse dadurch vereinfacht und beschleunigt würden, ist schon ein wenig merkwürdig. Nun verkündete das Versandhaus in der letzten Woche, diesen Schritt jetzt gehen zu wollen. Das Unternehmen stellte seinen Angestellten eine sogenannte „Abfindungs-Hotline“ zur Verfügung, welche kurze Zeit darauf zusammenbrach. Es wird sich zeigen, ob Zalandos massive Maßnahme in Summe ein zufriedenstellendes Ergebnis erbringt. Wir wünschen den Betroffenen alles Gute.