In diesen Markenprodukten sind jetzt ebenfalls Insekten enthalten

Insekt wird im Supermarkt gehalten
Symbolbild © istockphoto/rawintanpin

Zunächst klingt es erst einmal eklig. Aber wir werden die Sache hier genau untersuchen. Denn in sehr vielen Markenprodukten sind Insekten bereits enthalten – aus bestimmten Gründen.

Insekten als Zutaten für Lebensmittel? Auf den ersten Blick klingt diese Vorstellung für die meisten von uns abschreckend, aber die Realität ist: So gut wie alle haben wir sie schon gegessen. Diese unkonventionelle Zutat gewinnt nämlich zunehmend an Popularität in der Lebensmittelindustrie. Vor allem in süßen Markenprodukten sind Insekten extrem beliebt.  Wenn man erst einmal seinen Ekel überwunden hat, stellt man überraschende Vorteile fest. Und auf den zweiten und dritten Blick? Da muss man sich eingestehen, dass Insekten wahrscheinlich nicht die einzige Lösung auf dem Lebensmittelmarkt sein werden.

Immer mehr Krabbeltiere im Essen

Die Liste der Markenprodukte, in denen Insekten verarbeitet sind, ist länger als man meint. Und sie wird länger. Das liegt unter anderem daran, dass die EU immer mehr Insekten als offizielle Lebensmittel zulässt, wovon wir am Ende meistens nicht so viel merken. Gerade wer Süßigkeiten liebt, wird wohl schon das ein oder andere Krabbeltier verschlungen haben. Wer kennt sie nicht, die leckeren bunten M&Ms? Dass sie so bunt schimmern, haben sie dem Stoff „Karmin“ zu verdanken. Dasselbe gilt auch für die sauren Glühwürmchen von Trolli.

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Dieses Karmin gewinnt man aus Scharlachschildläusen. Nicht nur in essbaren Markenprodukten, auch in vielen Kosmetika findet man diese und andere Insekten. Schellack ist ein weiterer Stoff, den die Industrie liebt. Er verschafft Haarspray und Nagellack einen Glanz, aber auch der Milka-Sorte „Bunte Kakaolinsen“. Gewonnen wird Schellack aus den Ausscheidungen der Lackschildläuse.

Und es kommen immer mehr Insekten-Produkte hinzu. Seit 2021 verwenden Hersteller die Larve des Gelben Mehlwurms sowie die Wanderheuschrecke, seit 2022 die Hausgrille und seit letztem Jahr auch den Getreideschimmelkäfer. Wer sich mit dem Gedanken anfreunden kann, dass sich Insekten in seinen Produkten befinden, kann diese nachhaltige Proteinquelle genießen. Angesichts begrenzter Ressourcen auf unserem Planeten gelten Insekten als eine spannende Alternative. Sie benötigen viel weniger Wasser, Futter und Land, wenn man sie mit Rindern oder Schweinen vergleicht. Aber ist auch alles Gold, was glänzt?

Insekten in Markenprodukten

Die Insekten mit ihren hochwertigen Proteinen und reichhaltigen Nährstoffen wie Eisen und Vitamin B12 bringen aber auch Bedenken mit sich. Wenn nun beispielsweise der Gelbe Mehlwurm absolut gefragt ist, führt das zu einer Überzüchtung. Das kann ökologische Probleme zur Folge haben und Biodiversität gefährden. Insgesamt ist die Integration von Insekten in unsere Nahrung ein faszinierender Schritt, der durchaus mit Vorsicht gegangen werden muss.