Pleite: Gleich mehrere traditionelle Modeketten stehen vor dem Aus

Eine Frau lässt sich von einer Mitarbeiterin im Modegeschäft beraten.
Symbolbild © istockphoto/luckyraccoon

Die Pleitewelle überrollt Deutschland weiterhin, denn jetzt stehen gleich mehrere traditionelle Modeketten vor dem Aus. Für die Kunden bedeutet das, dass nun so einige Modegeschäfte wegfallen könnten. Ein Überblick.

Gleich mehrere traditionelle Modeketten stehen vor dem Aus. Die Vielfalt an Modegeschäften nimmt damit deutlich ab. In diesem Artikel geben wir einen Überblick über alle Modehändler, die nun bald Geschichte sein könnten.

Die Modebranche steckt in der Krise

Schon seit Monaten jagt eine Insolvenzmeldung aus der Modebranche die nächste. Die Gründe sind dabei nahezu immer dieselben. Viele Unternehmen kämpfen immer noch mit den Folgen der Coronapandemie. Dazu gesellen sich dann zusätzlich noch die Inflation, die steigende Lebenshaltungskosten nach sich zieht. Dies sorgt nicht nur bei den Kunden, sondern auch bei den Unternehmen für enorme Schwierigkeiten.

Dieses Jahr haben wenigstens 136 Modehändler Insolvenz angemeldet. Darunter finden sich viele bekannte Namen. Da durch das veränderte Käuferverhalten die Umsätze ausbleiben, können die steigenden Kosten für Energie, Personal und Mieten nicht ausgeglichen werden. Daher rechnen Experten mit weiteren Insolvenzen.

Ein Überblick über die traditionellen Modeketten vor dem Aus

Neben dem klassischen Insolvenzverfahren gibt es noch die Insolvenz in Eigenverwaltung. Der Antrag hierfür wird nicht jedem Unternehmen gewährt. Dazu muss der antragstellende Konzern einen schlüssigen und erfolgsversprechenden Insolvenzplan vorlegen. Nicht selten bedeutet dieser Einsparungen, sodass oft Filialen geschlossen werden.

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Mit Peek & Cloppenburg ging einer der größten Modehändler Deutschlands in die Insolvenz. Diese wurde nach einer lebhaften Auseinandersetzung zwischen Gläubigern und Eigentümern nun aufgehoben. Tausende Mitarbeiter mussten eine Zeit lang um ihre Jobs bangen.

Madeleine und Hallhuber stellten den Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung. Beide Unternehmen wollen sich für die Zukunft neu aufstellen und mit einem neuen Investor und einer neuen Finanzierung auf Erfolgskurs gehen. Ob dies gelingt, bleibt abzuwarten.

Schuhunternehmen in der Insolvenz

Die Schuhbranche trifft die Pleitewelle noch härter. Mit Görtz, Jako-o und Reno mussten bekannte Unternehmen in die Insolvenz gehen. Die Folge waren enorme Einsparungen. So schließen bei Görtz ca. achtzig Filialen für immer ihre Türen. Bei Reno sind es sogar 150 von 180 Läden, die es zukünftig nicht mehr geben wird. Und Jako-o wird sein Geschäft sogar ganz einstellen. Der Spielwarenhersteller Haba, dem der Geschäftsbereich gehörte, will sich nun auf die Spielzeugsparte konzentrieren und hat daher den Verkauf von Schuhen komplett eingestellt.

Nicht vergessen darf man andere traditionelle Modeketten, die vor dem Aus zu stehen scheinen, aber immer noch hart kämpfen. Dazu zählen neben Gerry Weber auch Galeria Karstadt Kaufhof und Orsay. Es bleibt zu hoffen, dass es viele traditionelle Modeketten aus der Krise schaffen, damit uns die Vielfalt in der Einkaufswelt erhalten bleibt.