Grund für Naturkatastrophen – „Luft ist so trocken wie noch nie“

Einige Baumskelette ragen aus einem Tümpel.
Symbolbild © imago/Rech

Immer wieder suchen Naturkatastrophen unseren Planeten heim. Eine Forscherin hat nun neue Erkenntnisse über die Gründe dahinter gewinnen können. Auslöser dieser Tragödien ist mitunter eine viel zu trockene Luft.

Naturkatastrophen hat es immer schon gegeben. Das Problem ist aber, dass die Häufigkeit dieser Ereignisse durch den Klimawandel rapide zunimmt. Eine Forscherin und ihr Team haben jetzt Erstaunliches herausgefunden. Ein wichtiger Grund für Naturkatastrophen ist demnach unsere ausgedorrte Luft. Denn diese ist zurzeit so trocken wie noch nie.

Trockene Luft

Seit es die Erde gibt, verändern sich auf ihr das Wetter und das Klima. Aber ein entscheidender Faktor ist hinzugekommen, der die klimatischen Bedingungen nachhaltig beeinflusst: der Mensch. Seit der Industrialisierung hat sich der CO₂-Ausstoß vervielfacht und er nimmt weiter stetig zu, was immense Folgen für unseren Planeten hat. Unter anderem wird unsere Luft dadurch trockener. Das konnte Kerstin Treydte von der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) herausfinden – und zwar mit der Hilfe von Bäumen.

Häufigkeit von Naturkatastrophen nimmt zu

Dass man anhand der Ringe von Bäumen ihr Alter herausfinden kann, weiß so ziemlich jeder. Aber die Baumringe können einem noch sehr viel mehr Aufschluss geben. Demnach kann man in den Jahresringen ebenfalls Informationen zur – heutigen und damaligen – Umgebung der Bäume herauslesen. Wenn der Baum vor 400 Jahren in einem feuchteren Umfeld gewachsen ist, können die Forscher genau das erkennen. Denn sogenannte Sauerstoffisotope verraten ihnen die chemischen Umstände aus ferner Vergangenheit.

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Und was genau haben sie da herausgefunden? Unsere Luft in Europa war seit 400 Jahren noch nie so trocken, wie sie es heute ist. Außerdem kommt es immer häufiger zu Naturkatastrophen. Diese beiden Tatsachen stellen keinen Zufall dar, sondern stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang. Kerstin Treydte und ihr Team blicken deshalb besorgt in die Zukunft.

Unzählige Negativ-Auswirkungen

Immer trockener werdende Luft hat in allen Regionen der Erde Einfluss auf Mensch und Natur. Trockenperioden dauern länger an, was die Wasserversorgung massiv beeinträchtigt. Trockene Luft kann auch zu akuten Gesundheitsproblemen führen. Gerade Menschen mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen leiden ganz besonders stark unter einer zu geringen Luftfeuchtigkeit. Wenn die Luft trocken ist, kommt es überdies öfter zu Waldbränden. Was das für Auswirkungen hat, kann sich jeder selbst ausmalen. Es ist Zeit, den Klimawandel ernst zu nehmen und dafür zu sorgen, dass unsere Luft wieder feuchter wird, damit auch die Naturkatastrophen nach und nach wieder zurückgehen können.