100 Millionen Umsatz: Reicher Firmen-Chef hält Studieren für sinnlos

Ein Hubschrauber landet auf einem roten Feld
Symbolbild © istockphoto/Larisa Rudenko

Die Debatte um Facharbeiter, Akademiker und die generelle Arbeitsmoral ist in Deutschland in vollem Gange. Nun bezeichnet ein reicher Firmen-Chef aus Baden-Württemberg Studieren als sinnlos, obwohl er selbst die Universität besucht hat.

Wolfgang Grupp ist Leiter und prominentes Gesicht des Unternehmens Trigema auf der Schwäbischen Alb. Regelmäßig ist er mit seinen Aussagen und Meinungen zu aktuellen Debatten in den Medien vertreten. Für junge, arbeitswillige Menschen in der heutigen Zeit hat er eine klare Botschaft. So hält der Firmen-Chef Studieren für sinnlos und hat auch sonst keine gute Meinung über die gewünschte Work-Life-Balance, die viele Abgänger der Universität anstreben.

Für Wolfgang Grupp ist Studieren “Nonsens”

Grund für Grupps kritische Meinung über die Universität ist auch seine eigene Vergangenheit. Zwar durchlief der Millionär die Universität komplett, eigenen Worten zufolge hat diese jedoch keinen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen. Fürs Leben und seine spätere Karriere gelernt habe er woanders. Viele Studieninhalte von heute sowie das Studieren im Allgemeinen sind für den Firmen-Chef sinnlos. Ein Uni-Abschluss habe laut Grupp keine Bedeutung für die heutige Arbeitswelt.

Dass die gelernten Studieninhalte seiner Meinung nach nur wenig mit der Lebensrealität zu tun haben, verdeutlicht er mit einem Vergleich. Grupp zufolge ist Studieren wie das unnötige Berechnen des Bremswegs beim Autofahren. Kann man machen, aber am Ende ist die Erfahrung wichtiger. Klare Worte, auch wenn sich seit seiner Studienzeit in der Universitätslandschaft garantiert einiges geändert hat. Zumindest ist er ehrlich und gibt zu, dass mit den im Studium gelernten Inhalten garantiert keine Firma hätte führen können. Das hierzu nötige Wissen und die Erfahrung eigenete er sich auf anderem Wege an.

Lesen Sie auch
Trotz Aufträgen: Autozulieferer aus Baden-Württemberg insolvent

Bei Trigema braucht Grupp keine Akademiker

Aus mehreren Interviews, die bei TikTok zusammengeschnitten wurden, geht Grupps Position klar hervor. So betont er, dass praktisches Wissen für ihn über akademischen Qualifikationen stehe. Deshalb beschäftigt sein Unternehmen kaum Akademiker, mit Ausnahme eigener Familienmitglieder. Obwohl der Firmen-Chef regelmäßig Bewerbungen von Akademikern bekommt, berücksichtigt er diese kaum. Relevanter und wichtiger sind für ihn erfahrene, kluge Mitarbeiter mit handwerklichem Geschick.

So setzt er auf sachkundige Talente statt ehemalige Studierende und fördert sogar die Ausbildung der Mitarbeiterkinder bei Trigema. Durch und durch identifiziert sich Grupp so mit dem Familienunternehmen und hat klare Leitlinien für dieses. So erkennt er auch die entscheidende Rolle seiner Mitarbeiter für den Unternehmenserfolg an. Trotz vergleichsweise eher wenigen Sozialprogrammen, die er selbst nur mäßig befürwortet, schätzt er den Beitrag seiner Belegschaft am Erfolg enorm. Grupp bleibt für viele eine polarisierende Persönlichkeit der deutschen Wirtschaft. Klare Positionen vertritt er aber allemal – und das durchaus lautstark.