Aus: Traditionsfirma meldet Insolvenz an in Baden-Württemberg

Ein großes und weitläufiges Industriegebiet oder Industrieareal, das in Deutschland liegt. Neben Hauptgebäuden sind auch die Produktion und das Lager dort.
Symbolbild © imago/Rainer Weisflog

Es ist kein Geld mehr da: Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation meldet eine weitere Traditionsfirma in Baden-Württemberg jetzt Insolvenz an. Zahlreiche Mitarbeiter sind davon betroffen und bangen um ihren Job.

Das Jahr 2023 war von zahlreichen Insolvenzen geprägt. Wer darauf gehofft hat, dass sich die Wirtschaft im Folgejahr erholt und es Konzernen wieder leichter macht, wurde enttäuscht. Denn auch dieses Jahr reißt die Welle der Hiobsbotschaften nicht ab. Jetzt hat eine weitere Traditionsfirma in Baden-Württemberg Insolvenz angemeldet. Infolgedessen müssen mehr als hundert Mitarbeiter in der Region um ihren Job bangen. Doch die Situation ist definitiv nicht aussichtslos und die Betreiberfamilie hat einen ganz klaren Plan. So wie es aussieht, besteht tatsächlich Hoffnung auf eine bessere Zukunft für den Konzern. Wir berichten, was für die nächsten Monate geplant ist und worauf die Angestellten sich einstellen müssen.

Es gibt Hoffnung

Jetzt ist es raus: Die Traditionsfirma Knäble-Gruppe meldet Insolvenz an. Die Neuigkeiten sind für viele schockierend. Immerhin ist die Firma seit mehr als hundert Jahren erfolgreich am Markt. Sie wird mittlerweile sogar von der vierten Generation der Gründerfamilie geleitet. Das Tief- und Straßenbauunternehmen sitzt in Biberach an der Rieß und hat kürzlich für alle fünf Gesellschaften der Gruppe die Zahlungsunfähigkeit am Amtsgericht in Offenburg erklärt.

Zwar sind insgesamt 150 Mitarbeiter davon betroffen, diese scheinen jedoch trotz Insolvenz aufatmen zu können. Der zuständige Insolvenzverwalter hat sich bereits zu der Angelegenheit geäußert und betont, dass er positiv in die Zukunft blicke. Gemeinsam mit der Gründerfamilie verfolge er das Ziel, die einzelnen Gesellschaften vollständig zu sanieren und sie wieder auf feste Beine zu stellen.

Lesen Sie auch
Urlaubsfeeling: Die schönsten Kleinstädte in Baden-Württemberg

Verschiedene Ursachen

Während vielen Unternehmen, die in den letzten Monaten in Schieflage geraten sind, die Aufträge weggebrochen sind, gibt es bei dem Familienunternehmen andere Gründe, die zu der aktuellen Situation geführt haben. Die Traditionsfirma meldet unter anderem Insolvenz an, weil sie in den vergangenen Jahren hohe Investitionen getätigt hat. Zwar waren diese nach Aussage der Inhaber unumgänglich, trotzdem haben sie ein großes Loch in die Kasse gerissen.

Zusammen mit den Auswirkungen der Pandemie, den Folgen des Ukraine-Krieges und den aufgrund der Inflation extrem gestiegenen Kosten war die Gruppe bisher nicht in der Lage, das Geld wieder hereinzuholen. Der Sanierungsanwalt des Unternehmens fasst die Lage mit den folgenden Worten zusammen: „Die Unternehmensgruppe ist durch eine äußerst unglückliche Kombination negativer äußerer Umstände unverschuldet in die Krise geraten.“ Er betont zudem, dass das Unternehmen im Kern grundsolide sei. Auch wenn die Situation unglücklich sei, bestehe daher viel Hoffnung, dass die Sanierung erfolgreich verlaufe und die Mitarbeiter ihre Jobs behalten könnten.